Gladbeck. Jetzt gilt es: Siebenkämpferin Pia Meßing vom TV Gladbeck fährt zur U20-EM. Das sagt die 17-Jährige über die Konkurrenz, das sind ihre Ziele.

Der Saisonhöhepunkt steht an: Pia Meßing vom TV Gladbeck reist am Ende dieser Woche mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zur U20-Europameisterschaft nach Jerusalem. Die Siebenkämpferin möchte bei den vom 7. bis zum 10. August stattfindenden Titelkämpfen die magische 6000-Punkte-Marke knacken. „Das“, sagt die 17-Jährige, „wäre ganz nett.“

106 Talente schickt der DLV bei der U20-EM an den Start. Einige von ihnen waren schon im vergangenen Jahr bei der U18-Europameisterschaft in Israel. „Wir haben sehr gute Erinnerungen an Jerusalem als Austragungsort“, betont daher Chef-Bundestrainerin Nachwuchs Elke Bartschat auf leichtathletik.de.

Dieser Aussage kann Pia Meßing nur zustimmen. Dass die U20-EM in Jerusalem ausgetragen wird, wertet sie als „gutes Omen“. Verständlich. Denn im vergangenen Jahr gewann die Gladbeckerin im International Athletics Stadium in Givat Ram bei der U18-Europameisterschaft die Bronzemedaille im Siebenkampf.

Pia Meßing belegt in der europäischen Jahresbestenliste Platz drei

Auch dieses Mal zählt Pia Meßing zum Kreis der Medaillenaspirantinnen. In der europäischen Jahresbestenliste belegt sie nämlich mit 5915 Punkten hinter Topfavoritin Jana Koscak (Kroatien, 6293) und Sandrina Sprengel (Deutschland, 5958) den dritten Platz.

„Es ist aber ein sehr dichtes Feld“, betont der Schützling von Oliver Sell. Das kann man wohl so sagen: Auf Rang vier der Meldeliste liegt die Spanierin Sofia Cosculluela (5840), dahinter folgt die dritte deutsche Teilnehmerin Kajsa Zimmermann (5742) und Liisa-Marie Lusti (Estland, 5707). Die muss man laut Pia Meßing alle auf der Rechnung haben.

Begründung der Gladbeckerin: „Das ist die EM, das ist der absolute Höhepunkt für uns in diesem Jahr. Da werden alle bestens vorbereitet sein.“ Das gilt jedoch auch für Pia Meßing, die in den vergangenen Tagen im Wittringer Stadion nur dosiert und in der Woche davor noch recht hart trainiert hat.

Siebenkämpferin Pia Meßing und Trainer Oliver Sell arbeiten beim TV Gladbeck schon seit längerer Zeit erfolgreich zusammen. Nun geht’s zur U20-Europameisterschaft nach Israel.
Siebenkämpferin Pia Meßing und Trainer Oliver Sell arbeiten beim TV Gladbeck schon seit längerer Zeit erfolgreich zusammen. Nun geht’s zur U20-Europameisterschaft nach Israel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Pia Meßings Freiluftsaison ist erfolgreich verlaufen

An Selbstbewusstsein wird es der 17-Jährigen garantiert nicht mangeln, schließlich ist die Freiluftsaison bislang sehr erfolgreich verlaufen. Das fing im Mai an mit ihrem tollen Auftritt beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen. Pia Meßing erreichte 5915 Punkten, damit stellte sie einen Westfalenrekord auf und sicherte sich die Fahrkarte für Jerusalem. Ganz besonders stark präsentierte sie sich in diesem Wettkampf über 100 Meter Hürden (13,75 Sekunden, U20-EM-Einzelnorm).

Aber auch bei den Deutschen U23- und U20-Meisterschaften überzeugte Pia Meßing jeweils mit guten Leistungen und Platzierungen. Ihr bestes Ergebnis: der dritte Platz bei der U20-DM über 100 Meter Hürden in 13,82 Sekunden. Nicht nur wegen dieses Rennens, sondern auch wegen ihrer Resultate im Weitsprung und Speerwurf, sagte TVG-Trainer Oliver Sell nach den Titelkämpfen in Rostock: „Pia ist bereit für die EM in Jerusalem.“

Meßing will sich in Israel nur auf sich selbst konzentrieren. Ernst wird es bereits am Eröffnungstag der EM, an dem sie übrigens ihren 18. Geburtstag feiert. Wie lautet ihr primäres Ziel? „Ich möchte meine Leistung bringen“, sagt die Gladbeckerin.

Mit dem 800-Meter-Lauf verbindet Pia Meßing eine Hassliebe

Ein Zwischenziel verfolgt Pia Meßing nicht. Sie schaue erst nach dem Speerwurf-Wettbewerb, also nach dem sechsten Wettkampf, auf ihre Punktzahl, verrät sie.

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Danach folgt nur noch das Rennen über 800 Meter. „Das“, sagt der Schützling von Oliver Sell, „ist für mich eine Hassliebe.“ Pia Meßing weiter: „Eigentlich mag ich die 800 Meter nicht, aber sie gehören nun einmal dazu. Man muss sich noch einmal durchkämpfen.“ Augen zu und durch, sagt sie . . .

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