Tallinn/Gladbeck. Stabhochspringerin Anne Berger (VfL Gladbeck) startet bei der U23-EM. Ein Problem, der jeweils allererste Versuch, hat sie zuletzt begleitet.
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Anne Berger muss sich in diesem Leichtathletik-Jahr vorkommen wie bei einer wilden Achterbahn-Fahrt. Bei der Hallen-DM und bei der Freiluftsaison leistete sich die Stabhochspringerin des VfL Gladbeck jeweils einen Salto nullo, danach jedoch schraubte sie ihre persönliche Bestmarke auf 4,25 Meter und qualifizierte sich sogar für die U23-Europameisterschaft in Tallinn.
Die Titelkämpfe beginnen am Donnerstag, 8. Juli, Berger tritt einen Tag später ab 10.35 Uhr an. Die Gladbeckerin befindet sich bereits in der Hauptstadt Estlands, das Stadion und die Stabhochsprunganlage konnte sie bereits in Augenschein nehmen. Ihr Ziel hat sie kürzlich der WAZ verraten: „Ich möchte am Finale teilnehmen, das ist nicht super unrealistisch.“
Bei der U23-DM in Koblenz liefert Anne Berger einen tollen Wettkampf
Nach den nationalen Titelkämpfen der Aktiven in Braunschweig Anfang Juni hätte eine Frage an Anne Berger lauten können, ob sie Meisterschaften eigentlich kann? Bei der DM im Eintracht-Stadion blieb sie nämlich ohne gültigen Versuch (Berger: „Das war nur der Kopf“), und auch zuvor im Winter, bei der Hallen-DM in Dortmund, war sie nach drei Fehlversuchen sofort ausgeschieden.
Die richtige Antwort hat die VfLerin inzwischen gegeben. Und zwar mit ihrer tollen Vorstellung bei den Deutschen U23-Meisterschaften Ende Juni. 4,25 Meter bedeuteten Einstellung der persönlichen Bestleistung und die Qualifikation für die U23-EM in Tallinn. „Durch Koblenz“, sagt ihr Trainer Christian Bludau, „ist Anne selbstsicherer geworden.“
In Koblenz meistert Berger die Anfangshöhe erst im dritten Versuch
Mit Blick auf den EM-Vorkampf wünscht sich Bludau zunächst nur eines: „Die Anfangshöhe sollte sie im ersten Versuch schaffen.“ Der erste Versuch, das war in dieser Saison Bergers Schwachpunkt. Selbst in Koblenz meisterte sie die erste Höhe (3,80 Meter) erst im dritten Anlauf.
„Wir haben das immer wieder thematisiert“, betont Bludau, der seiner Athletin in Estland nicht helfen kann, weil er nicht vor Ort ist. „Anne weiß, was zu tun ist“, sagt er. Fakt ist: Die letzten Wettkämpfe, die Berger bestritten hat, waren allesamt top.
Zuletzt hat Anne Berger gute Form nachgewiesen
Bei den Ruhr Games in Bochum übersprang sie erstmals die 4,25 Meter, in Zweibrücken scheiterte sie nur knapp an dieser Höhe. Und in Koblenz bestätigte sie nach dem wackligen Beginn ihre gute Form schließlich überaus eindrucksvoll.
Keine Angst mehr also vor dem ersten Versuch? „Ich hoffe“, sagt Christian Bludau, „dass sich Annes gute Technik jetzt manifestiert hat.“ Zur guten Technik gesellt sich noch etwas, nämlich eine hohe Anlaufgeschwindigkeit. „In der Hinsicht hat Anne einen großen Sprung gemacht“, so der Trainer.
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