Gladbeck. Am Anfang war ein Artikel im Iserlohner Kreisanzeiger, in dem über den Rückzug des TuS Iserlohn aus der 2. Frauenvolleyball-Bundesliga berichtet wurde.
Zwei Tage später, am 4. Mai, konnten es die Spielerinnen, Trainer, Verantwortliche und Fans des TV Gladbeck auf der Homepage der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) gewissermaßen schwarz auf weiß nachlesen. Ihr Traum war in Erfüllung gegangen, der TVG war Zweitligist.
Eine dürftige Mitteilung der DVL, ein paar Zeilen nur, verfasst in einer Art Funktionärsdeutsch, das war's. Unspektakulärer als der TV Gladbeck kann eine Mannschaft wohl nicht aufsteigen.
Spektakuläre Saison
Dafür hatten die Gladbeckerinnen eine geradezu spektakuläre Saison gespielt. Eine Saison, in der sich das Team um Trainerfuchs Waldemar Zaleski mit viel Können, großer Leidenschaft und dank unglaublich starker Nerven in der Regionalliga West letztlich supersouverän den Titel sicherte.
Am 14. März war es in Warendorf schließlich zum großen Showdown gekommen. Auf der einen Seite stand der gastgebende Herausforderer, die mit vier Niederlagen belastete Sportunion, Tabellenzweiter - auf der anderen Seite des Netzes wartete der Spitzenreiter aus Gladbeck, der bis zu diesem Tag nur zweimal verloren hatte. Die Ausgangslage war eindeutig: Sollte der TVG das Spiel gewinnen, wäre Gina Gatzmanga, Jutta Hoppe & Co. die ersehnte West-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen.
Denkwürdiger Vergleich
300 Zuschauer wurden in der Warendorfer Sporthalle der Bundeswehr Zeugen eines denkwürdigen und unerwartet kurzen Vergleichs. In gerade einmal 65 Minuten schüttelte der TV Gladbeck seinen Verfolger aus dem Münsterland ab wie eine lästige Fliege. 25:20, 25:22, 25:15 - 3:0 nach Sätzen - der TVG bot auf dem fremden Parkett eine Glanzleistung.
Als die Schlacht an diesem Samstag, an diesem 14. März um exakt 17.41 Uhr geschlagen war, hatten die Blauen aus dem Ruhrgebiet die Halle fest im Griff. Sie tanzten, sie hüpften und verpassten in Person von Kapitänin Gina Gatzmanga ihrem Trainer eine Sektdusche.