Gladbeck. Einmal mehr ist Jessica Steiger NRW-Schwimmerin des Jahres. Im Interview verrät sie, was ihr der Titel bedeutet und wie es zum Dreh mit 1Live kam.

Ein ungewohntes Gefühl ist es nicht mehr für Jessica Steiger, ein besonderes aber schon. Zum vierten Mal in Serie wurde die Athletin des VfL Gladbeck zur NRW-Schwimmerin des Jahres gekürt - eine Auszeichnung, die keine Jury vergibt, sondern die komplett auf objektiven Kriterien, nämlich den gezeigten Leistungen beruht. Im Interview verrät die 28-Jährige, warum ihr der Titel immer noch etwas bedeutet und warum es aktuell nicht immer einfach ist.

Jessica Steiger möchte für ihre Teamkolleginnen beim VfL Gladbeck ein Vorbild sein.
Jessica Steiger möchte für ihre Teamkolleginnen beim VfL Gladbeck ein Vorbild sein. © VfL Gladbeck

Jessica Steiger, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch. Zum vierten Mal in Serie sind sie NRW-Schwimmerin des Jahres.

Danke, es ist immer noch etwas Besonderes für mich. Nordrhein-Westfalen ist ein sehr großes Bundesland. Da bin ich stolz drauf, auch weil es nichts subjektives ist, sondern objektive Kriterien ausschlaggebend sind. Da fühle ich mich noch mehr bestätigt.

Ist ein solcher Titel etwas, was Sie besonders anspornt?

Es ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, aber es ist nicht mein Hauptziel. Es ist schön, dass ich nun mehrmals in Serie geehrt wurde. Aber ich muss mich schon auf meine Ziele konzentrieren.

Welche wären das?

Aktuell ist es schwer. Ende Oktober sollen die Deutschen Meisterschaften stattfinden, aber durch Corona weiß niemand, ob es wirklich dazu kommt. Daher denke ich ans langfristige Ziel. Im Dezember soll der erste Qualifikations-Wettbewerb für Tokio 2021 starten.

Durch Auszeichnungen wie diese, steigt auch das öffentliche Interesse an ihrer Person. Wie gehen Sie mit der Aufmerksamkeit um - zuletzt waren Sie zum Beispiel auch für den Radiosender 1Live unterwegs und haben aufgezeigt, wie gefährlich es ist, im Rhein zu schwimmen.

Ich hatte mich schon gewundert, weil Schwimmen eigentlich nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt. Aber durch die Verschiebung der Olympischen Spiele, wurden die Randsportarten mehr in den Fokus gerückt. Da kamen immer mehr Interviewanfragen, wie man damit umgeht und wie es sich entwickelt. Zum Beispiel hat auch der Spiegel angerufen und bei 1Live habe ich etwas mit Daniel Danger gemacht. Da wurde einfach ein Stein ins Rollen gebracht, denke ich.

Hoffen wir einmal, dass das so weitergeht.

Ach ja, und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.

Wie werden Sie mittlerweile beim VfL wahrgenommen. Gucken die jungen Nachwuchsschwimmerinnen zu Ihnen auf?

In meiner Mannschaft sind auch viele jüngere Schwimmerinnen. Wir unterhalten uns oft und sie finden cool, was ich mache. Klar gebe ich da auch viel weiter und versuche für sie ein Vorbild zu sein, in jeglicher Hinsicht. In Coronazeiten ist es aber gar nicht so einfach mit dem Training. Und auch sonst ist es für einige schwierig, weil das Ziel gerade fehlt und man nicht weiß, wie es weitergeht.

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