Braunschweig/Gladbeck. Anne Berger (VfL Gladbeck) hat bei der DM ihr selbst gestecktes Ziel verfehlt. Der Trainer der Stabhochspringerin fand dafür eine Erklärung.
Auf der Fahrt von den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Braunschweig zurück nach Gladbeck übten Anne Berger und Christian Bludau schon einmal Manöverkritik. Ergebnis: „Für mich steht fest“, so der Trainer der Stabhochspringerin des VfL G ladbeck, „dass Anne bei den großen Meisterschaften zu nervös ist. Das ist für sie noch too much.“
Anne Berger leistet sich zum Auftakt zwei Fehlversuche
Die Höhe von 4,20 Meter hatte Anne Berger sich für die nationalen Titelkämpfe in Braunschweig vorgenommen. Dieses Ziel verfehlte die 20 Jahre junge Medizinstudentin indes recht deutlich. Mit übersprungenen 4,00 Metern landete sie auf dem siebten Platz - und war darüber ziemlich enttäuscht. In den Worten ihres Trainers: „Wäre Anne mit 4,20 Metern Siebte geworden, wäre sie zufrieden gewesen.“
Die Titelkämpfe, die wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße ausgetragen wurden, begannen nicht gut für die einzige Gladbecker Athletin bei den „Deutschen“. Sie leistete sich nämlich über 3,90 Meter gleich mal einen Fehlversuch. Daraufhin wählte Berger auf Anraten Bludaus einen härteren Stab. Die VfLerin scheiterte wieder und stand schon vor dem Aus. Mit einem noch härteren Stab überquerte sie schließlich die Anfangshöhe deutlich. Bludau: „Das waren gut und gerne 4,10 Meter.“
Christian Bludaus Fazit fällt ausgewogen aus
Die nächste Höhe, die 4,00 Meter, meisterte Anne Berger im zweiten Versuch. Danach scheiterte sie dreimal an den 4,10 Metern. Bludau: „Anne hatte, wie schon bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig im vergangenen Februar, plötzlich Probleme mit dem Anlauf. Daran gilt es zukünftig zu arbeiten, wir müssen ihren Anlauf stabilisieren.“
So standen am Ende für Anne Berger 4,00 Meter und Platz sieben zu Buche. Den Titel gewannen übrigens Stefanie Dauer (SSV Ulm) und Ria Möllers (Bayer Leverkusen) mit jeweils 4,40 Metern, Bronze ging an Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), die 4,30 Meter übersprang. Bludaus Fazit fiel ausgewogen aus: „Anne war super motiviert und hätte heute höher springen können. Aber sie hat sich gut verkauft. Auch von den anderen Trainern gab es positives Feedback.“
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Anne Berger startet nun noch einmal in Dortmund
Einen Wettkampf wird die VfLerin in dieser Freiluftsaison noch bestreiten. Am Samstag, 15. August, nimmt sie in Dortmund am Puma Jump’n’Run Meeting teil. „Vielleicht kann Anne ja noch mal ein paar Zentimeter draufpacken“, so Bludau.