Gladbeck. Das Borsig-Meeting der Leichtathleten des TV Gladbeck am 30. Mai steht auf der Kippe. Warum das Pfingstsportfest noch nicht abgesagt worden ist.
Abgesagt worden ist das Borsig-Meeting des TV Gladbeck noch nicht. Traditionell am Samstag vor Pfingsten treffen sich im Wittringer Stadion immer knapp 600 Leichtathleten, um in die heiße Phase der Freiluftsaison zu starten. „Ich möchte es gerne machen“, sagt Meeting-Direktor Heiner Preute, der auch deshalb hofft, dass die in der Corona-Krise jetzt ergriffenen drastischen Maßnahmen greifen.
Borsig-Meeting des TV Gladbeck gehört zu bedeutendsten in NRW
Das Borsig-Meeting gehört, von Meisterschaften einmal abgesehen, längst zu den bedeutendsten Leichtathletik-Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen. Aktive aus der Region, aber auch aus Niedersachsen und Hessen, aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg nehmen daran teil, etwa mit dem Ziel, auf der schnellen Gladbecker Tartanbahn Normzeiten zu erfüllen.
Ob das aber auch am 30. Mai 2020 möglich sein wird oder nicht, kann Preute noch nicht abschätzen. Abgesagt hat er das Sportfest, anders als die Verantwortlichen des Pfingstmeetings im saarländischen Rehlingen, jedenfalls noch nicht. „Meine Hoffnung“, gibt der Leiter und Trainer der Leichtathletikabteilung des TVG im Gespräch mit der WAZ zu, „dass wir eine Freiluftsaison haben werden, schwindet eigentlich mit jedem Tag.“
Gladbeckerin Neele Schuten ist in den USA zur Untätigkeit gezwungen
Die mögliche Absage des Borsig-Meetings wäre aber nur eine Konsequenz, die Preute & Co. dann ziehen müssten. Ein Trainingslager in den Niederlanden mit 32 Athleten, Trainern und Betreuern ist eigentlich fest geplant, ein weiteres auf Kreta und ferner auch das Sparkassen-Jugendsportfest im Stadion am 25. April. „Das steht alles in Frage“, sagt Preute.
Er hält und hielt natürlich auch zu seinen Athleten im Ausland Kontakt. Neele Schuten, die bei den Deutschen Meisterschaften 2019 über 100 Meter Hürden sensationell die Silbermedaille gewann, studiert bekanntlich mittlerweile im US-amerikanischen San Diego, die Bob-Anschieberinnen (und ehemaligen Sprinterinnen) Annika Drazek und Vizeweltmeisterin Kira Lipperheide waren in Südafrika beziehungsweise im US-amerikanischen Lake Placid.
Leichtathleten des TV Gladbeck sollen im Wald trainieren
Lipperheide ist inzwischen wieder im Lande, Schuten in den Staaten, wie die Sportler in Deutschland, zur Untätigkeit gezwungen. Über Ostern wollten ihre Eltern sie in San Diego besuchen. Daraus wird nichts, US-Präsident Donald Trump hat bekanntlich für EU-Bürger ein Einreiseverbot verhängt.
Und was tun die Leichtathleten des TV Gladbeck? Heiner Preute steht mit seinen Athleten und Trainerkollege Oliver Sell über whatsapp in ständigem Kontakt. „Wir versuchen von zu Hause aus zu arbeiten“, sagt der Abteilungsleiter und Coach. Die Athleten sollen etwa Waldläufe absolvieren und sich in den eigenen vier Wänden mit Übungen fit halten. Preute betont: „Jetzt zeigt sich, wer Mentalität hat und wer nicht.“