Los Angeles/Gladbeck. Der Gladbecker Athletiktrainer und Ex-Kicker Marcel Lowitsch ist in die USA ausgewandert. In Los Angeles lebt er den amerikanischen Traum.
In den vergangenen Tagen war es sein Job, Profiboxer Salahadin Simmou für dessen Kampf um die Europameisterschaft fit zu machen. Nach dieser erfolgreich absolvierten Mission widmet sich der Gladbecker Marcel Lowitsch nun wieder seiner eigentlichen beruflichen Aufgabe. Die besteht unter anderem darin, Schulkindern das Fußballspielen beizubringen - nicht in Zweckel, Rentfort oder Brauck, sondern in Los Angeles, an der Westküste der Vereinigten Staaten.
Marcel Lowitsch aus Gladbeck hat in Los Angeles eine neue Heimat gefunden
In der größten Stadt Kaliforniens hat der 28 Jahre junge Zweckeler eine neue Heimat gefunden und lebt dort den vielzitierten amerikanischen Traum. Lowitsch betont: „Der amerikanische Traum ist keine Hollywood-Romantik. Es erfordert jedoch unwahrscheinlich viel Mut und Selbstbewusstsein.“ Alles sei in den Staaten möglich. Es sei nur die Frage, wie viel der Einzelne bereit sei, zu investieren, um seinen Traum wahr werden zu lassen. „Wer beharrlich ist und hart arbeitet“, sagt Lowitsch im Gespräch mit der WAZ, „bekommt irgendwann den Lohn dafür.“
In der Stadt der Engel arbeitet Lowitsch, dessen persönliche Vorbilder Fußballtrainer Felix Magath und Bodybuilder, Schauspieler und PolitikerArnold Schwarzeneggersind, für die Firma Eurosoccer USA L.L.C. als Sportdirektor einer Fußballschule. Er leitet ein 15-köpfiges Trainerteam und entwickelt darüber hinaus Sportkonzepte und Programme für Schulen.
Gladbecker Marcel Lowitsch spielte für den SV Zweckel Fußball
„Wir arbeiten eng mit dem Staat Kalifornien zusammen und den staatlichen, aber auch mit privaten Schulen“, erklärt der Gladbecker. Und: „In Sachen Fußball hat sich in den USA zuletzt viel bewegt. Es gibt wohl auch deshalb eine Aufbruchstimmung, weil die Staaten 2026 Mitausrichter der Weltmeisterschaften sind.“
Fußball- und Athletiktraining, Fußball- und Athletikkonzepte - diese Aufgaben sind wie für Lowitsch gemacht. Er selbst kickte in der Jugend unter anderem am Krusenkamp für die DJK Germania Gladbeck, später stand er in der Saison 2016/2017 im Verbandsligaaufgebot des SV Zweckel unter der Regie von Günter Appelt.
Marcel Lowitsch ist Athletiktrainer des Gladbecker Profiboxers Simmou
Außerdem fungierte er zwischenzeitlich bei den Schwarz-Grünen als Athletiktrainer. Und seit mittlerweile zwei Jahren ist Lowitsch der persönliche Fitness- und Athletiktrainer des Profiboxers Salahadin Simmou. „Er ist längst ein Freund geworden“, so der Coach über den frisch gebackenen Europameister nach Version der WBU.
Parallel dazu erwarb Marcel Lowitsch das theoretische Wissen, das man braucht - an der Sporthochschule Köln. Unter anderem kann er die Trainer-C- und B-Lizenz vorweisen.
Bei der Bodybuilding WM belegte der Gladbecker Lowitsch Rang drei
Und er war und ist auch als Bodybuilder überaus erfolgreich. Sein bisher größter Erfolg: Im Juni 2019 belegte er in Turin bei der Weltmeisterschaft der World Bodybuilding Federation den dritten Platz.
Praktische Erfahrung, Wissen und Lizenzen waren mitentscheidend dafür, dass Lowitsch im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten das 0-1 Visum erhielt, das nur Frauen und Männer mit extraordinary abilities, außergewöhnlichen Fähigkeiten, bekommen. Er erinnert sich: „Mein Chef teilte mir mit: Marcel, du hast das Ding. Das war ein Moment der Glückseligkeit.“ Er habe sich frei und bestätigt gefühlt.
Gladbecker Marcel Lowitsch hatte keinen Plan B
Wie kam er überhaupt auf die Idee, über den großen Teich zu gehen? Nun, in einem Urlaub hat er eine Kanadierin kennen- und lieben gelernt. Nach vielen langen und teuren Montreal-Flügen entschied das Paar sich, gemeinsam in den USA das Glück zu suchen. „Einen Plan B hatte ich nicht“, betont Lowitsch in bewusster Anlehnung an Arnold Schwarzenegger („Forget plan B“).
Warum ausgerechnet Kalifornien? Warum ausgerechnet Los Angeles? Waren die Sonne, die Palmen und der Strand ausschlaggebend? „Das ist nicht alles“, beantwortet Marcel Lowitsch diese Fragen der WAZ. „Kalifornien bietet wegen der hohen Konkurrenz und Vielseitigkeit der Menschen und Kulturen Sportlern enorme Aufstiegschancen. Und in Los Angeles ist einfach jeder irgendwie mit dem Sport verbunden und auch fit.“