Gladbeck. Sportamtsleiter Klaus-Dieter Bugdoll kennt den Gladbecker Fußball wie kaum ein Zweiter. Sein Blick auf die Szene ist von Sorge geprägt.

Er war lange Zeit als Fußballer in Gladbeck aktiv, anschließend wurde er nahtlos mit großem Erfolg Trainer. Inzwischen steht Klaus-Dieter Bugdoll seit vielen Jahren an der Spitze des „Amtes für Integration und Sport.“ Man könnte auch sagen, der bekennende Braucker hat sein Hobby zum Beruf gemacht.

Viele Gladbecker Klubs sind von der Bildfläche verschwunden

Sportamtsleiter Klaus-Dieter Bugdoll (re.) verfügt über gute Kontakte und holt immer wieder bekannte Fußballgrößen nach Gladbeck. Unser Bild zeigt ihn mit Schalkes Bodo Menze.
Sportamtsleiter Klaus-Dieter Bugdoll (re.) verfügt über gute Kontakte und holt immer wieder bekannte Fußballgrößen nach Gladbeck. Unser Bild zeigt ihn mit Schalkes Bodo Menze. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Das Geschehen in den Bezirks- und Kreisligen verfolgt Klaus-Dieter Bugdoll daher nicht nur aus professionellem Interesse sehr interessiert. Sein Blick auf die Szene in der Heimatstadt ist von Sorge geprägt. „Es ist schon bedrückend zu sehen, wie schnell sich die Zahl der Vereine reduziert hat“, diagnostiziert der Sportamtsleiter mit Blick auf die sieben Fußballklubs, die es in Gladbeck nur noch gibt.

Für ihn kaum nachvollziehbar ist insbesondere die Tatsache, wie viele Vereine gerade im Gladbecker Süden sowie in den nördlichen Stadtteilen Gelsenkirchens und Essens aus dem Vereinsregister verschwunden sind, darunter bekanntlich auch „sein“ FC Gladbeck. Bugdoll: „Angesichts der vielen Migranten in dieser Region und deren Affinität zum Fußball kann ich das nur schwerlich nachvollziehen.“

Bugdoll spielte für den FC, für Wacker und die DJK Germania Gladbeck

Als Bugdoll mit dem Fußballspielen anfing, waren das andere Zeiten. In der Knabenmannschaft brachte ihm Ernst Duda das Fußball-ABC bei, als B-Jugendlicher wechselte er zu Wacker. „In der Jugend habe ich alles gespielt, nur nicht im Tor“, sagt Bugdoll und lacht. 1980 schloss er sich der DJK Germania Gladbeck an, am Krusenkamp beendete er sieben Jahre später im Alter von 30 Jahren seine aktive Laufbahn.

„Dort habe ich unter Konrad Kordts trainiert, dessen tolle Arbeit hat wohl meine Absicht geweckt und bekräftigt, auch Trainer zu werden“, sagt Bugdoll. Zuerst leitete er Jugendliche an, dann, mitten in der Saison 1989/90, wurde er Coach der DJK-Ersten. „Mein Credo war immer, den Jungs beizubringen, dass man Ziele nur gemeinsam erreichen kann“, gewährt „Bugi“ Einblick in seine Arbeitsweise.

Unter Bugdolls Regie ist der FC Gladbeck in die Landesliga aufgestiegen

Danach hieß es zurück zu den Wurzeln, die fünf Jahre beim FC Gladbeck sollten für ihn überaus erfolgreich werden, für den Klub an der Roßheidestraße war es die letzte richtig gute Phase. Schon im ersten Jahr verabschiedete sich der FC aus dem Kreisoberhaus Richtung Bezirksliga, vier Jahre später gelang der Sprung in die Landesliga. „Der 4:1-Sieg gegen Dorsten-Hardt, der den Aufstieg bedeutete, war schon ein Hammer. Die Stimmung in Brauck war unbeschreiblich“, erinnert sich der Meistermacher.

Das waren andere Zeiten . . .