Gwangju/Gladbeck. Die deutsche Freistilstaffel mit Jessica Steiger hat bei der WM in Südkorea das Olympia-Ticket gelöst. Im Finale belegte das Quartett Rang acht.
Die erste Mission ist erfüllt: Die weibliche 4x100m-Freistilstaffel des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) mit Jessica Steiger (VfL Gladbeck) hat bei der Weltmeisterschaft in Gwangju/Südkorea das Ticket für die Olympischen Spiele gelöst. Das Quartett erreichte in seinem Vorlauf in 3:38,55 Minuten das Ziel und zog damit ins Finale ein.
Im Endlauf landete die DSV-Auswahl mit Steiger als Startschwimmerin am gestrigen Sonntag in 3:39,07 Minuten schließlich auf dem achten Rang. Kommentar der Gladbeckerin: „Wir sind Achte der Welt.“ Und sie bekannte: „Wir sind alle ein bisschen kaputt.“
Nach dem Vorlauf mussten sich Steiger & Co. in Geduld üben
Nach dem Vorlauf war bei Jessica Steiger, Annika Bruhn (Neckarsulmer Sport-Union), Reva Foos (SG Frankfurt) und Julia Mrozinski (SGS Hamburg) erst einmal ein wenig Geduld gefragt. Es folgte nämlich noch ein weiteres Rennen mit vielen wirklich bärenstarken Staffeln. „Wir haben wirklich gezittert, ob wir ins Finale kommen und sind einfach happy, dass es gereicht hat“, bekannte Jessica Steiger später. Youngster Julia Mrozinski kommentierte kurz und knapp: „Einfach geil!“
Als in Gwangju Steiger & Co. endlich ihren tollen Erfolg feiern durften, fielen sich in Gladbeck - in Deutschland war es mitten in der Nacht - im Hause der Steigers Jessicas Vater. Mutter und Schwester in die Arme. „Wir haben während des Laufs gebrüllt und geschrien“, verriet Ralf Steiger, Vater von Jessica. Er hatte sich gemeinsam mit seiner Gattin Sandra Steiger, Teilnehmerin an den Spielen von Los Angeles 1984, und ihrer Schwester Nina die Live-Übertragung auf finatv.tv angeschaut und dabei natürlich mitgefiebert. Fazit: „Wir sind happy!“
VfL-Trainer Harry Schulz lobt Jessica Steiger
Ganz ähnlich äußerte sich Harry Schulz, Jessicas Heimtrainer. Der Headcoach des VfL Gladbeck bekannte: „Ich bin überglücklich. Für mich war es Jessi, die die Staffel ins Finale geschwommen hat.“ Nach das Hälfte des Rennens, so der erfahrene Trainer am gestrigen Sonntag im Gespräch mit der WAZ habe er nicht mehr damit gerechnet, dass die Deutschen es noch schaffen könnten.
Dass die DSV-Staffel es schließlich doch schaffte, lag zum einen an der auf Position drei stark schwimmenden Julia Mrozinksi aus Hamburg und zum anderen an der ebenfalls stark auftrumpfenden Jessica Steiger. Die 27-jährige amtierende Deutsche Meisterin über 200m Brust spielte, als es wirklich darauf ankam, alle ihre Stärken ganz cool aus. Ihre Zeit: 54,07 Sekunden - damit war sie die Schnellste in ihrem Team!
Jessica Steiger beweist unbändigen Kampfgeist
Harry Schulz war begeistert: „Jessi hat wieder einmal eine tolle Wechselzeit erreicht und sich dann von der Chinesin nach vorne ziehen lassen.“ Und erneut bewies die Gladbeckerin, dass sie - uncharmant ausgedrückt - ein echtes Kampfschwein ist. Ihr Heimtrainer drückt diese Eigenschaft so aus: „Die kann wirklich beißen.“