Recklinghausen. Persönlich konnte er den Jugendsportpreis nicht in Empfang nehmen: Der Gladbecker Tim Bremer hatte für sein Fehlen die beste Entschuldigung.

Den Jugendsportpreis des Kreissportbundes hätte Tim Bremer gern persönlich in Empfang genommen. Aber bei der Verleihung in der Sparkasse Vest in Recklinghausen hatte jeder Verständnis, dass der 18-Jährige dies nicht einrichten konnte. Bremer (Kanu-Freunde Wiking Gladbeck) tourt seit Wochen von Wettkampf zu Wettkampf und befand sich auf dem Weg zum Kanuslalom-Weltcup in Meran.

Dafür meldete sich der Gladbecker mit einer Videobotschaft und bedankte sich für die Auszeichnung. Die nahm Vater Thorsten Bremer, ebenfalls Kanute, in Empfang. Dass der Preis verdient ist, daran gibt es keine Zweifel: Tim Bremer gehört zu den begabtesten deutschen Wildwasserkanuten, allein neun Mal war er im Nachwuchsbereich Landesmeister.

Tim Bremer träumt von Olympia

Vater und Sohn: Thorsten Bremer (li.) und Tim.
Vater und Sohn: Thorsten Bremer (li.) und Tim. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Nach dem Abitur hat der Gladbecker einen Platz in einer Sportförderkompanie der Bundeswehr erhalten, er trainiert am Bundesleistungszentrum Augsburg. Bremers größtes sportliches Ziel: die Olympischen Spiele 2024 in Paris. „Aber was heißt hier schon Ziel? Das ist ein Traum“, sagt Vater Thorsten. Einer, der angesichts der Konkurrenz schwer zu realisieren sei. Derzeit kämpft Tim Bremer um einen Platz im U23-Nationalkader.

Dass Wassersportler den von der Sparkasse Vest mit 500 Euro dotierten Jugendsportpreis abräumen, das kennt man. Für eine Premiere hat in diesem Jahr Linn Hartel (TSC Recklinghausen) gesorgt: Die Oer-Erkenschwickerin ist die erste Tänzerin, die den Preis erhält.

Tänzerin Linn Hartel trainiert auch eine Kinderformation

Mit fünf hat Linn Hartel mit dem Sport begonnen, seit elf Jahren ist sie dabei. „Der Sport ist unheimlich vielseitig. Körperbeherrschung und Beweglichkeit zu trainieren – das macht einfach Spaß.“ 2018 war Linn Hartel, die das Alexandrine-Hegemann-Kolleg in Recklinghausen besucht und eine Ausbildung zur Sportgymnastiklehrerin absolviert, erfolgreich.

Mit der Jazz- und Modern-Dance-Formation Sunrise des TSC Recklinghausen schaffte sie den Durchmarsch durch die Landes- in die Oberliga. Mit der Show-Dance-Formation PerSe! tanzte sie beim Gold Cup auf den zweiten Platz. Dazu kamen Auszeichnungen als Solo-Tänzerin und im Duo. Das soll es noch nicht gewesen sein, für die Zukunft wünscht sich Linn Hartel, weiter hochklassige Wettkämpfe bestreiten zu können. Daneben hat die Tänzerin längst den Nachwuchs im Blick: Beim TSC trainiert sie bereits eine Kinderformation.