Gladbeck/Bochum. Das Gladbecker Karate-Talent Kanokporn Liebau hat bei der Karate-EM in Tschechien Gold gewonnen. Die 16-Jährige sicherte sich Platz eins im Kata.
Kanokporn Liebau ist Europameisterin im Shotokan Karate. Die 16-jährige Schülerin aus Gladbeck siegte jetzt im tschechischen Kadan in der Disziplin Kata, einem festgelegten Bewegungsablauf von Techniken. Trainiert und gefördert wurde die Kampfsportlerin, deren Heimatverein der TV Gladbeck ist, überwiegend im Wattenscheider Verein Okinawa-te.
„Kani“, wie das junge Talent von allen genannt wird, behielt im Finale des europäischen Turniers die Nerven und verwies ihre Konkurrentinnen aus Russland, Tschechien und Frankreich auf die Plätze. „Ich bin überglücklich“, so die frisch gebackene Europameisterin. „Damit habe ich nicht gerechnet.“
Bundessportwart Klaus Wiegand ist überrascht
Auch Bundessportwart Klaus Wiegand wurde von dem Titelgewinn seines Schützlings überrascht. Kanokporn Liebau trainiere erst seit knapp einem Jahr in der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Markus Rues. „Da ist es schon ein Hammer, wenn jemand überhaupt ins Finale kommt“, sagt Wiegand knapp. Ganz zu schweigen vom Titel.
Die Gladbeckerin behauptete sich in einem Starterfeld aus 16 Nationen. Im Finale zeigt sie dann die Kata „Jion“. Die Übung besteht aus 42 einzelnen Techniken, die in einer Art Choreografie den Kampfrichtern präsentiert wird. Zwei Minuten dauert die Vorführung, die möglichst fehlerfrei dargeboten werden muss.
Vier Trainer haben Kanokporn Liebau auf die EM vorbereitet
„Ich habe mich einfach auf meine Atmung konzentriert“, sagt die frisch gebackene Goldmedaillen-Gewinnerin und so versucht, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Das hat ganz offensichtlich super funktioniert.
Für den Erfolg haben Andreas Klein, Birgit Höing, Marcus Haak und Klaus Wiegand die Ausnahmeathletin in Gladbeck und Wattenscheid trainiert.
Bei der DM holt Kanokporn Liebau Bronze
Erst vor kurzem errang Kani Liebau bei den Deutschen Meisterschaften die Bronzemedaille im Kata-Wettbewerb. Trotz ihres Erfolges gibt sich die Schülerin bescheiden. Sie betont: „Es ist noch viel Luft nach oben“. Ihr größter Wunsch sei es, an den Weltmeisterschaften im japanischen Tokio teilnehmen zu dürfen.