Zweckels Vorsitzender Ulrich Wloch ist erleichtert und kann sich nach dem Klassenerhalt jetzt um die Planung für die neue Saison kümmern.
Der Jubel war grenzenlos. Aber ein Bild hatte einen besonderen Symbolcharakter: Der Vorsitzende des SV Zweckel, Ulrich Wloch, und der vollkommen überwältigte Trainer, Michael Pannenbecker, fielen sich nach dem Abpfiff und dem 3:2-Sieg beim SV Horst-Emscher 08 II in die Arme.
Diese Umarmung dauerte sehr, sehr lange. Alle Nerven, Ängste, Emotionen, die diese Last-Minute-Rettung gekostet hat, mussten raus. „Beim 2:2 wäre ich fast gestorben“, sagte Pannenbecker, mittlerweile mit Bier geduscht und vor den eigenen Fans stehend. Den Nicht-Abstieg haben die Zweckeler gefeiert wie eine Meisterschaft. Und mitten im Getümmel bestätigten die beiden Verantwortlichen: Michael Pannenbecker bleibt auch in der kommenden Saison Trainer des SV Zweckel. Am heutigen Dienstag wird er sich mit Wloch zusammensetzen, um zunächst die Geschehnisse am Rande des letzten Spiels aufzuarbeiten. Bis zuletzt hatte der Klassenerhalt alle Aufmerksamkeit verlangt.
Existenzieller Sieg
Ulrich Wloch nennt diesen Ligaverbleib für den Klub „überlebenswichtig“. „Wichtig ist, dass wir für die Jugend die Perspektive bieten, Bezirksliga zu spielen. Wir haben den Umbruch im Sommer gemacht und schlussendlich geschafft.“
Klassenerhalt gesichert
Was da in der Nachspielzeit passiert war, konnte er nicht in Worte fassen. In der 92. Minute glichen die Gastgeber zum 2:2 aus. Das war der Abstieg. In der sechsten Minute der Nachspielzeit schlug Zweckel noch einmal zurück. Mirac Öntürk verwandelte einen Freistoß zum Klassenerhalt. „Da werde ich ein, zwei Nächte drüber schlafen“, pustete Wloch durch. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie auch mit diesem personellen Kader die letzten Spiele so gut überstanden hat. Und dass wir heute noch einmal nachgelegt haben. Horst hat alles gegeben, richtig gefightet.“
Seit März haben die Verantwortlichen Spielergespräche geführt. „Wir haben mit allen gesprochen. Und bis auf einer haben alle ihre Zusage gegeben. Aber sowas entscheidet sich bis zum 30. Juni. Deswegen enttäuscht es mehr, wenn sich manche an die Zusage nicht mehr erinnern.“
Imsirovic verlässt Zweckel
Keine Zusage hat Kapitän Haris Imsirovic gegeben. Der beste Torschütze des SV Zweckel verlässt nach drei Jahren den Verein in Richtung Hassel. „Ich bin jetzt drei Jahre hier gewesen. Der Verein wächst einem ans Herz“, hechelte der 22-Jährige unmittelbar nach dem Schlusspfiff. „Das 2:2 fühlte sich an wie ein schlechter Scherz. Aber niemals aufgeben – dafür steht die Mannschaft. Egal ob nur fünf oder zehn Mann beim Training waren. Egal ob mit A-Jugend- oder B-Jugend-Spielern. Wir haben nie aufgeben.“ Wie die Mannschaft in der kommenden Saison aussieht, ist also noch ein Fragezeichen. Am Sonntag war das Nebensache. Da wurde der Nichtabstieg gefeiert wie eine Meisterschaft.