Gladbeck. . Erstmals spielen alle Gladbecker Seniorenteams einen Hallenfußball-Stadtmeister aus. Maik Rogalski, Trainer des BV Rentfort IV, findet’s klasse.

19.28 Uhr am Dienstagabend, Sportplatz Hegestraße in Rentfort. Marcel Lehmann lässt seinen Bezirksligakader Athletik- und Koordinationsübungen machen. Aus der Kabine kommt ein Spieler auf den kleinen Aufwärmplatz, kurze Hose, Pulli, Hände in den Ärmeln, es ist kalt. „Bist du der Erste?“ — „Jo, pünktlich halb acht.“

Der nächste kommt: „Haben wir einen Ball?“ Haben sie, keine 20 Sekunden später fliegt er das erste Mal über den Zaun. Aber drei Minuten später ist das kleine Kunstrasenstück voll, 17 Leute sind an diesem Dienstagabend da: Hier trainiert der BV Rentfort IV, der am Freitagabend das Eröffnungsspiel der Gladbecker Hallenfußball-Stadtmeisterschaft bestreitet.

Titelkämpfe der Reservemannschaften sind Geschichte

„Das ist eine klasse Sache“, sagt Spielertrainer Maik Rogalski, „das ist doch das, was alle wollen, sich mit den Besten messen. Und das können wir jetzt.“ Erstmals spielen nämlich alle Gladbecker Seniorenmannschaften um einen Titel.

Bei der bislang letzten Stadtmeisterschaft 2017 gab es noch einen Reservepokal. Dieser Wettbewerb ist Geschichte, die ersten Mannschaften spielen nun gemeinsam mit den zweiten und dritten Mannschaften – und vierten.

Die Rentforter Vierte gibt“ seit Sommer 2017

Die Rentforter kommen im Training schnell zur Sache. Vier gegen vier auf dem kleinen Jugendfeld, das kommt Hallenfußball schon ziemlich nah. Die Trainingsbeteiligung ist hoch, vielleicht auch wegen der Stadtmeisterschaften. „Aber wir sind schon immer so 14 oder 15 Leute“, erzählt Rogalski, „wir trainieren den Winter durch und an der Beteiligung sieht man, dass das Kollektiv stimmt. Die Jungs sind sehr engagiert.“ In den eineinhalb Jahren seit der Gründung des Teams ist das Training erst zweimal ausgefallen (beide Male spielte Schalke). Auch die Sommerpause ließ der BVR IV ausfallen und trainierte durch.

Im Sommer 2017 hatte der BVR seine Vierte an den Start gebracht. Maik Rogalski sagte damals: „Wir haben alles dabei. Erfahrene Spieler. Spieler, die es zeitlich und berufsbedingt in anderen Rentforter Mannschaften nicht mehr oft zum Training schaffen und sogar Akteure, die noch nie in einem Verein angemeldet waren.“

Im Training läuft die Kugel insgesamt gut

Für die Spieler der vierten Mannschaft ist die Stadtmeisterschaft ein echtes Highlight. Auf jeden Kaderplatz, den er zu vergeben hat, kommen zwei Zusagen. „Die Jungs haben Bock darauf, ich kann leider nicht alle spielen lassen. Und für die Zuschauer ist es auch toll, selbst wenn die Spielqualität darunter etwas leiden sollte.“

Was ja nicht zwangsläufig passieren muss. Die Rentforter sind immerhin Vierter der Kreisliga C und im Vier-gegen-vier auf dem Aufwärmplatz klebt zwar nicht jeder Ball am Fuß, doch insgesamt läuft die Kugel gut. Und eines ist Rogalski auch wichtig: „Wir sind keine Kneipentruppe.“ Auch wenn im Training fast nur gespielt wird, es wird nicht einfach gepöhlt. Die Spieler geben Formationen durch, jagen den Ball als Mannschaft, die Angriffe sehen eingeübt aus. Das ist mehr als ein Hobbykick.

Knipser Rheinberg hat schon 30 Tore erzielt

Die Rentforter haben einige Spieler in ihren Reihen, die auch A- oder B-Ligisten gerne in ihren Reihen hätten. Zum Beispiel Co-Trainer Stephan Rheinberg, der in 16 Hinrundenspielen 30 Tore gemacht hat. Kann Rentforts Vierte bei der Stadtmeisterschaft für eine Überraschung sorgen? „Wir nehmen uns nichts vor oder rechnen, wen wir schlagen müssen, um weiterzukommen“, erklärt Rogalski, „jeder Sieg oder jede Runde ist für uns ein Bonus. Aber wir wollen uns teuer verkaufen und werden kein Fallobst sein.“

Das kann der C-Ligist dann ab Freitag um 19 Uhr im Eröffnungsspiel unter Beweis stellen. Der Gegner ist dann der BV Rentfort I.