Zweckels Kapitän Haris Imsirovic spricht über besondere Beziehung zum Ex-Trainer. Interimslösung Englich appelliert an Einstellung.

Am vergangenen Spieltag hatte Mike Theis seinen Kapitän Haris Imsirovic unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch getröstet. Der konnte nicht fassen, dass sein Team trotz einiger hochkarätiger Chancen – gerade auch durch ihn selbst – 0:2 gegen den FC Marl verlor. Nachher stellte sich heraus, dass es das letzte Spiel für Theis als Trainer des SV Zweckel sein würde. Denn er trat am Abend darauf zurück.

„Ich habe als Kapitän bei dem Gespräch ein besonderes Auge auf die Spieler gehabt. Das war schon ein Schock“, sagte Imsirovic über das Gespräch am darauf folgenden Dienstag, als der Ex-Trainer der Mannschaft seinen Rücktritt mitteilte. Zeit zum Verarbeiten haben die Zweckeler nicht: Denn sie reisen am Sonntag zu den Sportfreunden Stuckenbusch (Anstoß: So, 14.30 Uhr, Am Leiterchen in Recklinghausen). Die Interimslösung ist mit Karl Englich, dem Coach der zweiten Mannschaft, geklärt. Wie es dauerhaft an der Dorstener Straße weitergeht, nicht.

„Das ist aus der Not geboren. Ich habe erst ‘Nein’ gesagt. Aber zwei, drei Wochen helfe ich natürlich gerne. Danach will ich aber zurück zu meiner Mannschaft“, sagte Karl Englich über die aktuelle Situation. Und wiederholte noch einmal deutlich: „Dauerhaft werde ich definitiv nicht Trainer der ersten Mannschaft sein.“

Auf die Einstellung kommt es an

Ziele für die neue Aufgabe hat er sich noch nicht gesteckt. Mit einem Blick auf die Partie gegen die Sportfreunde Stuckenbusch sagte Englich aber: „Fußballerisch kann uns da alles völlig egal sein. Ich werde mir im Training anschauen, wer die Einstellung für den Abstiegskampf mitbringt. Und diese Spieler werden am Sonntag auf dem Platz stehen.“

Tatsächlich stecken die Gladbecker mit neun Zählern aus 13 Partien auf einem Abstiegsplatz. Der Zug auf die Ränge weiter oben ist trotzdem noch nicht abgefahren. „Wir als Mannschaft werden die Situation mit Karl jetzt so annehmen. Wir haben zuvor aber nie über einen Trainerwechsel nachgedacht“, sagte Kapitän Imsirovic „Wir waren zumeist mit uns selbst beschäftigt – durch Verletzungen zum Beispiel.“

Englich stellt Prinzipien klar

Am Dienstag hatte Englich die Mannschaft in einem längeren Gespräch kennengelernt. Bezirksligaspiele hatte er ein paar wenige schon gesehen. Denn wenn ‘seine Spieler’ in der Ersten eingesetzt werden, würde er die Spiele natürlich schauen, wenn es mit den eigenen passt, versicherte er. „Jeder Trainer hat seine Eigenart. Wir haben viel gesprochen und ich habe den Jungs meine Prinzipien mitgeteilt. Ich habe zum Beispiel auch gesagt, dass mir egal ist, was nach der Interimsphase passiert. Die zwei, drei Wochen müssen wir uns jetzt aber zusammenreißen.“

Beim Tabellensiebten Stuckenbusch wird sich zeigen, ob die Mannschaft die unerwartet neue Situation so schnell annehmen konnte.