Gladbeck. . Melissa Vasi, Volleyballerin des TV Gladbeck, ist zu einem Sichtungslehrgang der Jugendnationalmannschaft eingeladen worden. Wie es dazu kam.
Für Melissa Vasi geht ein Traum in Erfüllung. Die für den TV Gladbeck spielende 13-jährige Volleyballerin fährt nämlich Mitte November zu einem Sichtungslehrgang der deutschen Jugendnationalmannschaft nach Kienbaum. „Ich freue mich schon darauf“, sagt die Schülerin des Essener Marie-Wächtler-Gymnasiums. Sie gibt zu: „Nervös bin ich aber auch.“
Nachhaltig Werbung in eigener Sache hat Melissa Vasi unlängst beim Bundespokal Nord in Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern gemacht - mit Topleistungen. Sie stand wie Vereinskameradin Leonie Mülders im Aufgebot des Westdeutschen Volleyball-Verbandes (WVV), das bei dem Turnier seiner Favoritenrolle gerecht wurde und im Endspiel die Mannschaft des gastgebenden Verbandes mit 2:0 Sätzen bezwang. „Wir waren nach dem Finale gerade beim Essen, als unser Trainer (Peter Pourie, d. Red.) verraten hat, wer es geschafft hat.“ Melissa Vasi hat es geschafft!
Talent ist Melissa Vasi in die Wiege gelegt worden
Die 40 besten Nachwuchsvolleyballerinnen aus Deutschland kommen vom 12. bis zum 16. November in Kienbaum zusammen. Aus dem Kreis dieser Mädchen wird schließlich die Jugendnationalmannschaft gebildet. „Ich wäre natürlich sehr gerne dabei“, sagt Melissa Vasi. Und weiter: „Es ist aber auch schon eine Ehre, zu dieser Sichtung eingeladen zu werden.“
Das Talent ist Melissa Vasi, die seit mittlerweile vier Jahren für den TV Gladbeck aktiv ist, gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Vater Ioan Vasi war in seiner rumänischen Heimat für die Juniorennationalmannschaft aktiv und später in der Eliteliga gespielt. Er ist dann Trainer geworden. Ioan Vasi hat sich beim VC Essen-Borbeck als Coach engagiert und kam anno 2014 mit seinen Töchtern Melissa und Julia zum TV Gladbeck.
Vasi absolviert vier Trainingseinheiten in der Woche
Angefangen hat Melissas Karriere im Grugapark, als sie - damals gerade drei oder vier Jahre jung - mit ihrem Herrn Papa mit kleinen Bällen gespielt hat. „Ich habe“, betont dieser, „aber nie gesagt, dass sie Volleyball spielen muss.“
Mittlerweile absolviert Melissa Vasi vier Trainingseinheiten in der Woche, drei in ihrem Heimatverein unter der Regie von Carsten und Britta Knoth und eine mit dem WVV-Kader im Münster. An den Wochenenden spielt das Mädchen, das in der nächsten Woche seinen 14. Geburtstag feiert, für den TV Gladbeck in der U16-NRW-Liga, in der U18-Oberliga und in der Bezirksliga-Damenmannschaft. Bleibt da eigentlich noch Zeit für andere Hobbys?
Zeit für andere Hobbys bleibt Melissa Vasi nicht
Melissa Vasi schüttelt den Kopf. Volleyball, das ist ihr Ding. Wobei die Schule natürlich an erster Stelle steht, wie auch Vater Ioan betont. „Bislang klappt das mit der Schule ganz gut“, sagt Melissa. Ungeachtet dessen hat sie mit ihren Eltern auch schon darüber gesprochen, an ein Volleyball-Internat zu wechseln. Entschieden ist in dieser Frage jedoch noch nichts.
Erst einmal geht es nämlich nach Kienbaum ins Olympische und Paralympische Trainingszentrum für Deutschland. Melissa Vasi wird vorher keine Sonderschichten einlegen, sondern „ganz normal trainieren“. Um sich zu informieren, was sie in dieser Woche wohl erwartet, hat sich das TVG-Talent mit den Sendenerin Erika Kildau kurzgeschlossen, die bereits einen derartigen Lehrgang absolviert hat: „Sie hat mir geschrieben, dass ich mir keine Gedanken machen und einfach mein Ding durchziehen soll.“
Sollte Melissa Vasi sich in Kienbaum für die Jugendnationalmannschaft empfehlen können, ginge für sie ein weiterer Traum in Erfüllung.