Gladbeck. . Fußball-Bezirksligist BV Rentfort will in der neuen Saison die Gladbecker Nummer eins werden. Der Klub meldet nicht weniger als neun Zugänge.
„Um in Rentfort Trainer zu sein, brauchst du zwei Sachen.“ Als Marcel Cornelissen das sagte, war er auf dem Sprung. Erst hatte der Übungsleiter des Fußball-Bezirksligisten BV Rentfort noch das letzte Spielergespräch geführt. Danach musste er zu einem Sponsor. Zuvor stellte er im Kabinentrakt den neuen Kader vor.
Also, über welche Eigenschaften muss ein BVR-Trainer verfügen, was braucht er? „A, ein dickes Fell. Und B, Geld muss dir völlig egal sein“, so Cornelissen. „Vielen Trainern würde es etwas ausmachen, was ich alles machen muss.“ Ihm und seinem neuen Kollegen allerdings nicht.
Kader des BV Rentfort wird größer und jünger
Bekanntlich steht Marcel Lehmann, derzeit noch Trainer der A-Jugend des VfB Kirchhellen und in der Aufstiegsrunde, zur neuen Saison an seiner Seite. Und der soll wieder frischen Wind reinbringen. „Wir haben uns am Anfang der Rückrunde noch Highlights erspielt“, erzählt der Coach. „Sonst sind viele Spiele Alltag geworden. Es wird nicht mehr wertgeschätzt, wenn wir drei, vier Spiele am Stück gegen Mittelfeldmannschaften gewinnen. Dieser Anspruch ist einfach da. Und das ist ungewöhnlich für Rentfort. Wir müssen aber wieder dahin kommen, dass wir eine Entwicklung vorantreiben.“ Mit einigen Veränderungen im Team.
Der Kader wird größer. Und jünger. Neun Zugänge meldet der BV Rentfort: Tobias Wloczek, (eigene Jugend), Durdu Ceran (SC Hassel A-Jugend), Aaron Drews (reaktiviert BV Rentfort // VfL Grafenwald), Gero von Kiedrowski (SuS Beckhausen A-Jugend), Niklas Plonowski (SV Schermbeck A-Jugend), Inan Basar, Cedric Kroll (beide VfB Bottrop), Maurice Pick (Viktoria Resse II) und Maurice Schwandt (eigene Reserve) wechseln an die Hegestraße. Das sind in Wloczek, Drews, Kroll und Pick gleich vier Spieler für den zentralen defensiven Bereich. Aus einem bestimmten Grund.
Schulte im Walde und Deucker sind im Ausland
In Phillip Schulte Im Walde und Alexander Deucker stehen nämlich zwei Stammspieler bis 2019 aufgrund eines Auslandsjahres nicht zur Verfügung. Außerdem muss das Trainerteam Cornelissen/Lehmann bis zum nächsten Jahr auf Phillip Potratz verzichten, der sich bekanntlich das Kreuzband riss. Einziger wirklicher Abgang ist Anil-Can Elemen. Die Zusage seiner Spieler erhielt der Coach früh. Abwanderungsgedanken Fehlanzeige.
„Uns in der absoluten Spitze zu verbessern, ist nicht so einfach“, sagt Marcel Cornelissen. „Wir waren in diesem Jahr so nah dran wie noch nie. Die Leute, die uns in der Spitze wirklich verstärkt hätten, standen vor der Wahl: Wir oder der VfB Hüls. Wir oder Arminia Klosterhardt. Wir oder Horst 08.“ Die hätten sich dann vorerst für den höherklassigen Klub entscheiden. Aber dennoch wirkt der Trainer zufrieden mit dem Personal.
„Keiner spielt gerne in Zweckel auf dem Rasen“
Cornelissen: „Mit diesem Kader und wenn die Jungs, die neu dabei sind, den Etablierten Druck machen, sollten wir in einen Bereich reinrutschen, den wir in der Hinrunde hatten. Jeder weiß, dass der Sprung aus der Jugend nicht sofort funktioniert. Aber von diesen vier Leuten wird irgendeiner voll einschlagen. Wir müssen zeigen, dass die Rückrunde ein Ausrutscher war.“ Außerdem verfolgt der BVR ein ambitioniertes Ziel.
„Unser Ziel ist es seit Jahren das erste Mal, Gladbecks Nummer eins zu werden.“ Dass mit dem SVZ Konkurrenz aus dem Gladbecker Norden sowie fast die Hälfte der Liga aus dem Kreis 12 kommen könnte, sieht Cornelissen geteilt: „Zum einen geht das Überkreisliche etwas verloren. Und keiner spielt gerne in Zweckel auf dem Rasen.“ Aber auf der anderen Seite würden gerade die Lokalderbys Lust machen auf die neue Saison.