Gladbeck. . Nur ein Team des TC Haus Wittringen ist auf westfälischer Ebene vertreten. Das soll sich ändern, der Club setzt nun auch auf Leistungssport.
19 Mannschaften spielen in der laufenden Tennis-Saison für den TC Haus Wittringen um Punkte. Nur das Herren-55.Team des Clubs ist auf westfälischer Ebene vertreten. Das soll sich ändern. „In zwei, drei Jahren stehen wir ganz woanders“, verspricht Ion Geanta, dessen Ion Geanta Tennis Academy (IGTA) seit Anfang des Monats exklusiv mit dem TCHW kooperiert.
Die 1. Herren der Wittringer, die möchte der neue Trainer beispielsweise in die Verbands- oder Westfalenliga führen. Zur Erinnerung: Diese Mannschaft schlägt aktuell in der Bezirksliga auf und belegt in ihr mit 2:1 Punkten den dritten Tabellenplatz. „Ich möchte sportlich weiterkommen“, betont Geanta insbesondere mit Blick auf die Aushängeschilder 1. und 2. Herren sowie 1. Damen.
Der richtige Mann am richtigen Ort
Sportlich weiterkommen, das will auch der Vorstand des TC Haus Wittringen um die Vorsitzende Bettina Weist. „In den vergangenen Jahren haben wir im Bereich des Breitensports intensiv gearbeitet und ein breites Fundament geschaffen. Nun möchten wir auch leistungsorientiertes Tennis im Verein anbieten“, sagt Weist. Ausdrücklich betont sie, dass der Breitensport in Wittringen weiterhin ein Zuhause habe.
Schatzmeister Antonius Schniering, der dem TCHW in früheren, für den Verein recht schwierigen Jahren vorstand, hält Geanta für genau den richtigen Mann am richtigen Ort: „Ion ist der Motor. Er lebt ganz fürs Tennis.“ Geanta selbst kümmert sich ums Training in Wittringen, aber auch bei der IGTA angestellte Coaches wie Marcos Duarte.
Vor allem Wittringer Nachwuchs soll gefördert werden
Vor allem der Nachwuchs soll gefördert werden. Dabei wird ab sofort unterschieden zwischen einem Basistraining, einer Aufbau- und einer Leistungsförderung. Talente, die die Leistungsförderung genießen möchten und einen bestimmten Zuschuss für die Hallenstunden erhalten, verpflichten sich im Gegenzug mehrmals in der Woche zu trainieren und den TC Haus Wittringen bei Turnieren und in Medenspielen zu vertreten. Auch das Basistraining, das sich an Hobbyspieler richtet, wird laut Antonius Schniering weiterhin vom Club gefördert. Noch etwas mehr Unterstützung erfahren die Aktiven in der Aufbauförderung.
Neben den Mannschaftsspielen sollen zukünftig LK-Turniere und Tenniscamps in Wittringen ausgetragen werden, Clubmeisterschaften und weiterhin das ITF-U18-Turnier, das im vergangenen Jahr erstmals unter der Regie von Ion Geanta auf den Plätzen im Schatten des Wasserschlosses über die Bühne gegangen ist. Dazu sagte damals Bettina Weist: „Wir erhoffen uns damit einen positiven Impuls für den Gladbecker Tennissport. Unser Nachwuchs erlebt hautnah junge Vorbilder, die in ein paar Jahren vielleicht ganz oben mitspielen werden.“
Geanta kam 1979 aus Rumänien nach Deutschland
„Ich habe mein ganzes Leben lang Leistungssport gemacht.“ Das sagt Ion Geanta, Inhaber der Ion Geanta Tennis Academy (IGTA), die seit dem 1. Mai 2018 exklusiv mit dem TC Haus Wittringen zusammenarbeitet. Geantas Aussage ist wortwörtlich zu verstehen. Schon als 16-Jähriger war er in Bukarest/Rumänien in der höchsten Spielklasse aktiv.
Anno 1979 kam Geanta über einen Uniaustausch erstmals nach Deutschland. Vor allem als Trainer hat er sich hierzulande einen guten Namen gemacht. Unter anderem war der Neu-Gladbecker fast zehn Jahre lang als Trainer des Ruhrbezirks aktiv, der damals als der leistungsstärkste Tennisbezirk Deutschlands galt.
Zusammenarbeit mit Gerry Weber
Eine weitere, überaus prägende Station: Halle/Westfalen. Damals noch im Aufbau begriffen. „Wo sich der Center Court befindet, war damals noch ein Maisfeld“, erinnert sich Ion Geanta, der viele Jahre als Cheftrainer bei Gerry Weber wirkte. Einer seiner Schützlinge seinerzeit war Hendrik Dreekmann, anno 1996 auf Rang 39 der ATP-Weltrangliste geführt und Viertelfinalist bei den French Open 1994. Außerdem arbeitete Geanta mit Profis wie Andrea Petkovic, Paul Haarhuis, oder Nicolas Kiefer zusammen.
Zuletzt war Ion Geanta in Versmold engagiert. Mit der Unterstützung des Fleischwarenherstellers Reinert stiegen die Herren in die Zweite Bundesliga auf, außerdem finden dort alljährlich die Reinert Open statt, die Internationalen Westfälischen Tennis-Meisterschaften der Damen.