Gladbeck. . Der ELE-Triathlon ist für Ex-Profi Andreas Niedrig ein Heimspiel. Was der 50-Jährigen mit Gladbeck/Wittringen verbindet, verriet er nun der WAZ.

Ein Pläuschchen hier, ein Foto da - Andreas Niedrig war im Wittringer Stadion ein sehr gefragter Mann. Der 50-Jährige nahm sich gut gelaunt für jeden ein bisschen Zeit. Der ELE-Triathlon des SV 13 ist für den Erkenschwicker Niedrig ein echtes Heimspiel. Wie oft er schon in Gladbeck dabei war? Diese Frage kann er gar nicht beantworten. „Ich versuche, jedes Jahr hier zu starten“, sagt Niedrig.

Ironman Andreas Niedrig kommt immer wieder gerne nach Gladbeck.
Ironman Andreas Niedrig kommt immer wieder gerne nach Gladbeck. © Thomas Schmidtke

Der Ausnahmeathlet, der 2001 beim Ironman auf Hawaii den siebten Platz belegte, geriet förmlich ins Schwärmen, als er über den ELE-Triathlon spricht. Was zeichnet diesen Wettkampfort aus, was macht ihn so besonders? „Das Stadion natürlich! Und die Radrennstrecke, die ist total anspruchsvoll. Weil man sich permanent konzentrieren muss, wird’s einem nie lang.“ Und schließlich seien da die vielen, vielen Erinnerungen.

In der Kronenliga hat einst alles angefangen

„Hier in Gladbeck hat alles angefangen“, betonte Andreas Niedrig. Seine Lebensgeschichte ist bekannt: Er war drogensüchtig und begann nach dem Ende einer Therapie zunächst mit dem Joggen. Im Oktober 1993 absolvierte der Erkenschwicker seinen ersten Triathlon - mit Erfolg. Niedrig schloss sich den Rückenwind Geckos Dortmund an, die in der sogenannten Kronenliga an den Start ging - unter anderem in Gladbeck.

Schon bald wurde er Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und schließlich auch für die Europameisterschaften in Ungarn nominiert. Nachzulesen ist das alles in Niedrigs Buch „Vom Junkie zum Ironman“, das der Topsportler vor mittlerweile 18 Jahren veröffentlicht hat.

Niedrig möchte sich noch einmal für Hawaii qualifizieren

Gladbeck, der ELE-Triathlon des SV 13, ist für Andreas Niedrig in diesem Jahr nur eine Zwischenstation. Es folgen Starts in Bonn, Frankfurt, womöglich auch in Hamburg und Kopenhagen. Sein großer Traum: Er möchte sich noch einmal für Hawaii qualifizieren.

„Das ist eigentlich völlig unrealistisch“, sagte Niedrig, der zuletzt infolge eines Achillessehnenanrisses zwei Jahre lang pausieren musste. „Vor meiner Verletzung war ich richtig gut in Form“, erzählte er. Inzwischen hat er sich aber wieder zurückgekämpft und ist wieder aktiver Teil dieser „wahnsinnigen Triathlon-Gemeinde“ (O-Ton Niedrig).

Sohn Lorenz knackt im Wittringer Stadion EM-Norm

An Gladbeck hat er übrigens noch aus einem anderen Grund beste Erinnerungen. Im vergangenen Jahr qualifizierte sich nämlich sein Sohn Lorenz beim Borsig Meeting über 400 Meter für die Junioren-Europameisterschaften im italienischen Grosseto..