Die Liste ist von beeindruckender Länge, sie ließe sich noch um etliche Namen verlängern: Fußballer, die sich in jungen Jahren das königsblaue Trikot überstreifen durften. Der Traum, das Hobby „Fußball“ zum Beruf zu machen und es als Profi in Diensten des traditionsreichen FC Schalke 04 zu Bekanntheit und auch reichlich Barem zu bringen, platzte allerdings bei den meisten schon nach wenigen Jahren.

Die Liste ist von beeindruckender Länge, sie ließe sich noch um etliche Namen verlängern: Fußballer, die sich in jungen Jahren das königsblaue Trikot überstreifen durften. Der Traum, das Hobby „Fußball“ zum Beruf zu machen und es als Profi in Diensten des traditionsreichen FC Schalke 04 zu Bekanntheit und auch reichlich Barem zu bringen, platzte allerdings bei den meisten schon nach wenigen Jahren.

Gleich zweimal mussten die Schalker bei ihm vorsprechen, ehe er seine Zusage gab. „Ich habe mich erst einmal mit meinen Eltern besprochen,“ legt Dennis Schlichting seine damalige Gemütslage dar. In der E-Jugend war dann der Wechsel fällig, nach dem Aufstieg mit den C-Junioren endete das Zwischenspiel bei den Jungknappen.

Dennis’ ehrliche Eigendiagnose: „Das Talent war da, aber ich war einfach zu faul. Von meinem Vater habe ich mehr als einmal gehört: Wenn ich dein Talent gehabt hätte.“ In der Tat: Vater Gernot, im Kreisoberhaus für den BV Rentfort am Ball, schonte als Stürmer weder sich noch seine Gegenspieler und suchte immer den kürzesten Weg zum Abschluss.

Sein Spitzname: „Beamten-Willi“, so ein weiteres Geständnis, habe er sich redlich verdient. Neben dem wirklich versierten Umgang mit dem runden Leder ist dem Libero der BV-Dritten auch eine gewisse komödiantische Begabung nicht abzusprechen. Als Hans Sarpei im Fernsehauftritt der Rentforter schier fassungslos fragte, wie man denn zum Auftakt des Trainings den Ball möglichst hoch in die Nähe der Erdumlaufbahn (BV-Fachjargon: „Kometen“) schießen könne, lautete Dennis´ lakonische Antwort: „Wenn da nichts reißt, reißt das ganze Spiel nichts mehr,“ so der bekennende BVB-Fan. Eine derartige Trainingsouvertüre dürften die Kultkicker des BVR 3 ebenso exklusiv haben wie die „physiotherapeutische Begründung“ des Dennis „Willi“ Schlichting.

Ein ungleich längeres Gastspiel in der Nachbarstadt absolvierte Marc Schäfer, der 41-jährige Ex-Trainer des BV Rentfort kickte sechs Jahre lang in der Jugend des Bundesligisten. „Es war schon beeindruckend, mit den Besten aus NRW zusammenzuspielen. Jedes Jahr kamen mindestens zehn Neue, genauso viele mussten auch gehen.“

Eine schwere Handverletzung bereitete seiner möglichen Profi-Torwartlaufbahn ein Ende, immerhin griffen die Knappen danach noch auf seine Dienste im Mittelfeld zurück. Am Ende der A-Jugend war Schluss, sein Eingeständnis: „Die Einstellung hat ein bisschen gefehlt.“ Den Hut zieht er vor Julian Draxler, „was der leistet, ist schon einmalig. Jule hat immer alles für den Fußball getan.“

Schon im zarten Alter von vier Jahren heuerte Nico Haufe beim BVR an, 1997, zwei Jahre später, holte man ihn zum S 04. Der Start war einfach: „Wir trainierten nur auf Asche, und das kannte ich ja aus Rentfort,“ lacht Haufe. Als A-Junior schloss er sich dem VfL Bochum an, hier erhielt er von „Zaubermaus“ und Nationalspieler Dariusz Wosz den Feinschliff. Bei Fortuna Düsseldorf hießen seine Fußball-Lehrer Norbert Meier und Friedhelm Funkel. „Da oft Abstiegskampf angesagt war, taten sich die Trainer mit jungen Spielern ein wenig schwer,“ betreibt Haufe Ursachenforschung. Zudem verhinderte eine schwere Verletzung eine Karriere als Profi.