Gladbeck. . Wolfgang Carolus ist für 60-jährige Mitgliedschaft im VfL Gladbeck geehrt worden. Er verdient die Bezeichnung Multisportler wie kaum ein zweiter.

Seit mittlerweile 60 Jahren gehört Wolfgang Carolus dem VfL Gladbeck an. Bis zum heutigen Tag ist der 76-Jährige sportlich aktiv. Fit hält er sich durch tägliches Schwimmen und Radfahren, zudem nimmt er regelmäßig am Sportabzeichen-Wettbewerb teil.

Dass Siegbert Busch, der Vorsitzende des VfL Gladbeck, Wolfgang Carolus nun eigens ins Vereinsheim an der Schützenstraße einlud, hatte auch mit den Tücken der Technik zu tun. Der Klub hatte es nämlich infolge eines Computerfehlers versäumt, Carolus zur traditionellen Jahresehrung einzuladen. „Als wir davon Kenntnis erhielten, haben wir sofort reagiert“, so Busch. Und so zeichnete der Chef der Rot-Weißen mit etwas Verspätung Wolfgang Carolus für 60-jährige Mitgliedschaft aus.

Sportliche Karriere beginnt beim Boxring 28

Einen wie Carolus findet man selbst in einem Großverein wie den VfL Gladbeck nur sehr selten. „Im Sport bin ich vielseitig“, so Carolus. Das kann man wohl so sagen. Zunächst war der Gladbecker, der als Ingenieur seine Brötchen verdient hat, im Boxring 28 aktiv. Später hat er sich als Läufer versucht wie als Volleyballer, als Triathlet, Radsportler und als Surfer. Unglaublich, aber wahr: In all diesen Sportarten kann Carolus Erfolge vorweisen.

„Guter Durchschnitt“ sei er als Boxer gewesen, sagt Carolus. Rund 90 Kämpfe bestritt er zwischen 1956 und 1967 für den Boxring 28. Seine Leidenschaft für die Leichtathletik entdeckte er bereits als Faustfechter.1963 nahm Carolus am Stadtmeisterlauf über 5000 Meter teil. Dieses Rennen beendete er auf dem zweiten Platz. Später ist er auf sämtlichen Distanzen zu Hause gewesen - von den 100 Metern bis zum Marathon. Und auch mit der Volleyballmannschaft der Rot-Weißen feierte Carolus Erfolge. 1981 etwa sicherte sich das Team den Stadtmeistertitel.

Sogar als Surfer steht Carolus seinen Mann

1982 wechselte Carolus ins Lager der Triathleten. Nur zwei Jahre später nahm er an der Europameisterschaft teil. Platz zwölf stand für ihn zu Buche. „Aufgrund dieser Leistung“, erinnert sich der Multisportler, „wurde ich 1984 Vierter bei der Wahl Sportler des Jahres in Gladbeck.“ Bald darauf stellte er sich in Köln der Herausforderung Ultra-Triathlon, die aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen besteht. Wolfgang Carolus bestand auch diese Prüfung mit Bravour, er belegte in Köln beim 1. Ultra-Triathlon den vierten Rang mit der Auszeichnung Ironman.

Dass er auch als Surfer seinen Mann stand, versteht sich beinahe von selbst. Als Mitglied des Bochumer Surf-Clubs kämpfte er u. a. in Jamaika um den Weltcup. Bei der Speedweek Toro de Andaluz, einer Starkwindregatta, errang Carolus Rang zehn. Und: „1980 habe ich als erster Surfer die Insel Bornholm in elf Stunden umsurft.“