Die Gladbeckerin wird nicht mit nach Nordamerika fliegen sondern in der Heimat trainieren. Dem Ziel Olympia 2018 ist alles untergeordnet.
Das große Ziel für Annika Drazek in diesem Winter sind die Olympischen Spiele im südkoreanischen Pyeongchang. Dem ordnet die Athletin, die beim TV Gladbeck ihre Wurzeln hat und dort immer noch mit Heimtrainer Heiner Preute an ihrer Fitness schuftet, alles unter. Auch deshalb hat Bob-Bundestrainer René Spies nun entschieden, dass Drazek die ersten Weltcups der Saison auslässt und erst Anfang Dezember in Winterberg in die Saison einsteigt.
„Es geht darum, die Belastung, die durch den Reisestress entsteht, zu reduzieren“, erklärt Heiner Preute. Am Freitag fliegt Drazek nach Südkorea, dort steht auf der Olympiabahn eine internationale Trainingswoche an. Material wird getestet, die Start- und Anlauflängen sollen optimiert werden. „Vor allem müssen die Athleten Erfahrungen auf der Strecke sammeln, sich das Gefälle am Start genau anschauen. Auch die Frage, welche Kufen am besten laufen soll geklärt werden“, sagt Preute. Entsprechend wichtig sind diese Eindrücke, die die Pilotinnen und ihre Anschieberinnen auf der Olympiastrecke, auf der es im Februar um Edelmetall geht, sammeln können.
Nordamerikanische Bahnen sind zu gefährlich
Erst jüngst hat Annika Drazek bei Leistungstests unter Beweis gestellt, dass sie aktuell die beste deutsche Anschieberin ist. Gemeinsam mit Pilotin Mariama Jamanka distanzierte sie die nationale Konkurrenz. Das Risiko, dass sie bei den Spielen in Korea ausfallen könnte, möchte René Spies nicht eingehen. „Die Bahnen in Nordamerika sind den deutschen Pilotinnen noch nicht so präsent, das Sturzrisiko ist entsprechend hoch“, sagt Heiner Preute. Erst im vergangenen Jahr stürzte Stephanie Schneider beim Weltcup in Whistler und fiel anschließend für fast die komplette Saison aus.
„René Spies weiß, dass es eine gesunde Annika Drazek braucht, um bei den Spielen ins Medaillenrennen eingreifen zu können“, sagt Heiner Preute. Aktuell trainiert er mit seiner Athletin noch in Gladbeck, wenn Drazek aus Südkorea zurückkehrt, stehen weitere Einheiten an. „Außerdem wird sie auch in Altenberg, Oberhof und Winterberg Einheiten absolvieren“, sagt Preute.
Weltcup-Rückkehr in Winterberg
In Winterberg soll Drazek Anfang Dezember in den Weltcup-Zirkus zurückkehren, anschließend auch in Igls starten. Am 22. Dezember steht dann die Entscheidung an, wer nach Pyeongchang fliegt. „In Oberhof findet dann das finale Ausschieben auf Eis statt“, sagt Preute. Ihrem Ziel, dann als Anschieberin auf den Olympiazug aufzuspringen ordnet Annika Drazek alles unter – und startet deshalb erst später in die neue Saison.