Ex-Giants-Spielerin Sina Kostorz ist am Samstag mit den Skurios Volleys Borken in Gladbeck zu Gast. Im Interview spricht sie über ihren Abgang.

  • Nach der vergangenen Saison hat Sina Kostorz Volleyball Zweitligist TV Gladbeck Giants verlassen
  • Nun kehrt sie mit ihrem neuen Team, den Skurios Volleys Borken, in die Artur-Schirrmacher-Halle zurück
  • Giants-Coach Til Kittel war ein Grund, warum Kostorz nicht mehr für Gladbeck spielt

Es ist ein Auswärtsspiel, das sich für Sina Kostorz ein wenig wie ein Heimspiel anfühlt. Denn die 27-jährige Außenangreiferin der Skurios Volleys Borken hat noch in der vergangenen Saison für die TV Gladbeck Giants gespielt und wohnt auch noch in der Stadt. Vor dem Spiel am Samstag, um 19.30 Uhr, hat sie mit Redakteur Maximilian Lazar über die Gründe für ihren Wechsel und das anstehende Wiedersehen mit ihren alten Teamkolleginnen gesprochen. Auch einen Tipp für den Ausgang der Partie hat sie sich entlocken lassen.

Hallo Frau Kostorz. Ist das Spiel gegen ihren Ex-Klub ein Besonderes?

Sina Kostorz: Wenn jedes Spiel gegen einen Ex-Klub ein besonderes wäre, hätte ich sehr viele davon (lacht). Aber ich freue mich auf Samstag. Meine Schwester kommt in die Halle, außerdem viele Freunde aus Gladbeck, die natürlich nicht immer zu den Spielen nach Borken fahren. Außerdem freue ich mich auf das Wiedersehen mit den Mädels. Im Freundschaftsspiel vor der Saison konnte ich ja leider nicht dabei sein.

Sind Sie in Borken schon voll angekommen?

Im Alter wird es leichter, einen Verein zu wechseln. Man kennt seine Rolle im Team und kommt mit Selbstvertrauen. Ich bin ein offener und kommunikativer Mensch, das Team in Borken ist sehr jung. Es hat sich sofort so angefühlt, als wäre ich schon ein Jahr dort. Außerdem kamen mit mir noch drei andere Spielerinnen.

Sie sind auf dem Platz sehr extrovertiert. Macht es das leichter, bei den Fans schnell anzukommen?

Ich lebe und liebe diesen Sport. Das will ich auch zeigen. Das erste Heimspiel ist dann immer etwas komisch, aber die Fans haben mich echt super aufgenommen.

Aus den ersten drei Spielen haben Sie drei Punkte geholt. Zufrieden?

Wenn man bedenkt, dass wir gegen den letztjährigen Zweitligameister Köln und Vizemeister Leverkusen gespielt haben, können wir zufrieden sein. Es geht natürlich immer noch besser, aber gegen Leverkusen haben wir einen Punkt geholt, gegen Oythe in fünf Sätzen gewonnen. Wir haben eine gute Mannschaft.

Mit welchen Zielen sind Sie denn in die Saison gestartet?

Eine genaue Vorgabe haben wir nicht. Nach den Spielen gegen Gladbeck und Dingden werden wir aber wissen, wo wir stehen. Noch sind wir in der Findungsphase.

„Die Chemie hat nicht zu 100 Prozent gestimmt“

Zwei Jahre haben Sie das Trikot der Giants getragen. Wie kam es dazu, dass sie zwar weiterhin in Gladbeck wohnen, nun aber für Borken spielen?

Zum Ende der vergangenen Saison war ungewiss, wie es mit der Mannschaft weiter geht. Ich bin es gewohnt, dass im März oder April Gespräche über die Zukunft geführt werden. Die Kommunikation gestaltete sich aber als schwierig. Ich bin jemand, der nicht gerne in der Luft hängt, sondern seine Zukunft plant. Borken hat sich dann sehr um mich bemüht und deshalb habe ich mich letztlich für einen Wechsel entschieden.

Welche Rolle hat dabei ihr ehemaliger Trainer Til Kittel gespielt?

Til geht eher statistisch an die Sache heran, ich bin ein emotionaler Typ. Da hat die Chemie nicht zu 100 Prozent gepasst. Dazu kommt, das ich mein Studium zur Osteopathin begonnen habe und nicht garantieren konnte, an jedem Wochenende da zu sein. Ich wäre gerne geblieben.

Besteht denn weiterhin Kontakt zu den ehemaligen Teamkolleginnen? Und was trauen Sie den Giants zu?

Ja, der Kontakt zum Team ist noch da. Sie haben einiges umgekrempelt, vielleicht sind sie jetzt auf dem richtigen Weg. In der vergangenen Saison hatten wir viel Verletzungspech, ich drücke den Giants die Daumen, dass das nicht wieder passiert. Sie haben eine eingespielte Mannschaft mit individuell guten Spielerinnen.

Am Samstag stehen Sie als Gast auf dem Feld in der Artur-Schirrmacher-Halle. Wie geht das Spiel aus?

Statistisch gesehen gewinnen wir 3:2. Unsere letzten drei Partien gingen über fünf Sätze, in der vergangenen Saison hat Borken zehn Mal über die volle Distanz gespielt. Da bleibt fast nichts anderes übrig. Am liebsten möchte ich aber 3:0 gewinnen (lacht).