Gladbeck. . Rainer Kostrzewa war lange Leistungsträger des FC Gladbeck. Er erinnert sich gerne an eine Partie, in dem Horst Hrubesch sein Gegenspieler war.

Es gibt sie, übellaunige Zeitgenossen, die einer Redewendung zufolge „zum Lachen in den Keller gehen“. Rainer Kostrzewa gehört ganz bestimmt nicht zu dieser Spezies. Irgendwie passend zu seiner guten Laune waren seine Leistungen auf Asche und Rasen, über viele Jahre gehörte er zu den Top-Leistungsträgern des FC Gladbeck.

„Kaschu“ und „Tscherner“, „Ede“ und „Atsche“, „Tuddy“ und „Moppel“ - alles Spitznamen, die im „Kick-Kosmos“ Gladbeck einen ausgesprochen guten Klang hatten. Und eben auch „Molli“.

Unter Trainer Heinz Flotho wurde Kondition gebolzt

„Als ich mich 1961 beim SuS Rosenhügel anmeldete, war ich wirklich ein bisschen mollig“, erinnert sich Kostrzewa an die Ursprünge seines Spitznamens. Sechs Jahre später war er beim SuS, der mit den Sportfreunden zum „FC Gladbeck“ fusionierte.

In der B-Jugend spielte Kostrzewa u.a. mit Klaus Albert, der später bei SW Essen und Fortuna Köln Profi wurde, in einem Team: „Schon als A-Jugendlicher habe ich in der Ersten ausgeholfen. Die Landesliga-Truppe wurde von der Horster Legende Heinz Flotho trainiert.“ Ein Training, in dem überwiegend Kondition gebolzt wurde: „Zum Warmlaufen ließ er uns zehn Runden laufen, immerhin ohne Bleiweste.“

Bandscheibenvorfall bedeutet eine lange Zwangspause

Gleich im ersten Jahr bei den Senioren lernte Kostrzewa die Leiden des sportlichen Abstiegs kennen, eine Erfahrung, irgendwie kennzeichnend für die hiesige Fußballszene. „Ich finde es jammerschade, was mit meinem FC passiert ist. Auch dass es jetzt in Zweckel bergab geht, ist nicht schön.“

Zusammen mit seinem damaligen Coach Uwe Göbel („der beste Trainer, den ich hatte“) wechselte Kostrzewa zu Rhenania Bottrop, wo jedoch nach nur drei Spielen ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. „Ich musste knapp zwei Jahre aussetzen“, blickt er auf die schwerste Zeit seiner Fußball-Karriere zurück, die nach der Rückkehr zur Roßheide jedoch wieder Fahrt aufnahm. „Vom Libero wurde ich zum Mittelstürmer umgeschult.“ Mit durchschlagendem Erfolg: „Zweimal habe ich die von Otto Holzer überreichte Torjägerkanone der Fachschaft gewonnen.“

Horst Hrubesch erzielt zwei Tore per Kopfball

Bis zum „biblischen“ Fußballalter von 38 Jahren half er in der Erstmannschaft aus. Zu den Höhepunkten seiner Fußball-Laufbahn zählt „Molli“ die Partien mit der Stadtauswahl gegen die Schalker Traditionself oder gegen RW Essen. Kostrzewa: „Einmal war Horst Hrubesch mein Gegenspieler.“

Ruckzuck hatte das „Kopfball-Ungeheuer“ den Ball zweimal ins Netz gewuchtet. „Danach bin ich bei Zweikämpfen ein paar Mal etwas härter eingestiegen. Weil RWE noch ein wichtiges Spiel zu absolvieren hatte, nahm der Trainer den Hrubesch raus.“