Gladbeck. . Am 8. Mai 2004 gewannen die Handballer des VfL Gladbeck in Herdecke und stiegen damit in die Regionalliga auf. Damit hatte niemand gerechnet.
Was verbindet Hans-Jörg Conrad mit dem 8. Mai 2004? „Unser Aufstieg in die Regionalliga“, antwortet der Obmann der Handballer des VfL Gladbeck prompt. „Wir haben in Herdecke gespielt und hoch gewonnen“, so Conrad weiter. „Es war mit Sicherheit der emotionalste Aufstieg.“
Die Partie in Herdecke werden die, die seinerzeit dabei waren, garantiert nicht vergessen. Und es waren nicht wenige Gladbecker, die die Mannschaft von Trainer Siegbert Busch seinerzeit, also am 8. Mai vor 13 Jahren, begleitet haben. Es stand schließlich viel auf dem Spiel.
VfL Gladbeck musste in Herdecke unbedingt gewinnen
Die junge Mannschaft des VfL hielt in Herdecke, als es darauf ankam, dem Druck des Siegen-Müssens aber ganz souverän Stand. „Die Jungs“, erinnert sich Hans-Jörg Conrad, damals wie heute Obmann des Teams, „haben wie die Feuerwehr losgelegt. Nach zehn Minuten stand es schon 7:0 für uns, damit war der Drops bereits gelutscht.“
Fans und Gladbecker Team feierten zwei Tage lang
Nach 60 Minuten lagen die Gladbecker mit 33:27 vorn. Das war’s - der VfL hatte völlig unerwartet den Sprung in die dritthöchste Handball-Spielklasse geschafft.
Die Fans feierten erst in Herdecke mit ihren Lieblingen ausgelassen den Aufstieg. Anschließend ging die Party zu Hause weiter - zwei Tage lang. Denn der Zufall wollte es, dass gerade ein Stadtfest stattfand. „An der Halle haben uns bestimmt noch 150 Fans in Empfang genommen“, so Conrad.
Ein Trainerfuchs namens Siegbert Busch
Die Stimmung im Lager der Gladbecker war deshalb so euphorisch, weil vor der Saison die Mannschaft von Siegbert Busch niemand auf dem Zettel hatte. Hans-Jörg Conrad: „Der TuS Ferndorf und die SG Schalksmühle-Halver galten als die großen Titelfavoriten.“ Und der VfL? Der wurde, weil ihn vor der Punkterunde der eine oder andere etablierte Spieler verlassen hatte, als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt.
„Unsere Mannschaft“, so Conrad, „war sehr jung, giftig und gallig.“ Gecoacht wurde sie von Siegbert Busch, einem ausgewiesenen Trainerfuchs. „Siegbert“, erinnert sich der „ewige“ VfL-Obmann Hans-Jörg Conrad, „hat vor der entscheidenden Phase der Meisterschaft den weiteren Verlauf exakt vorausgesagt.“ Soll heißen: Er hatte die Auswärtsniederlagen seines Teams in Ferndorf und Schalksmühle einkalkuliert und seinen Jungs eingeimpft, „einfach“ alle weiteren Partien zu gewinnen.
Marcinowski avanciert zum besten Schützen des VfL
So kam es - und deshalb wartete auf den VfL Gladbeck am 8. Mai 2004 in Herdecke ein Endspiel um den Aufstieg in die Regionalliga West.
Zum Aufgebot des VfL gehörten damals Tim Deffte, Michael Schmidt (Torhüter) und die Feldspieler Timo Marcinowski - mit 140 Treffern bester Schütze -, Andre Bergermann, Sven Deffte, Heiko Brandes, Jupp Hegemann, Markus Witkowski, Marcel Nichulski, Leif Busch, Gordon Weinhold, Marc Kedzierski, Sebastian Clodt und Lars Heymann.