Gladbeck. . Das U18-Weltranglistenturnier um den „Junior Cup“ in Wittringen hat begonnen. Bereits in der Qualifikation boten die Talente Top-Leistungen.

„Congratulations!“ Auf der Anlage des TC Haus Wittringen wird in diesen Tagen englisch gesprochen. Schließlich tummeln sich Tennistalente aus 51 Nationen an der Burgstraße. Und deshalb gratuliert Dieter Martin, Supervisor und Referee beim „Van der Valk Hotel Junior Cup - Powered by Babolat“, der Japanerin Yuna Saito auch in englischer Sprache.

Die junge Frau wirkt ob des Glückwunsches zunächst ein wenig irritiert. Sie hat nämlich gerade ihr Match in der ersten Qualifikationsrunde gegen Doroteja Joksovic aus Serbien in drei Sätzen verloren. „Danke für das tolle und spannende Spiel“, fügt Martin erklärend an. Saito lächelt nun zaghaft und bedankt sich ihrerseits für das Lob.

Saito und Joksovic liefern sich ein Drei-Stunden-Match

„Ich bin über das exzellente Niveau der jungen Spielerinnen und Spieler wirklich überrascht“, sagt Dieter Martin etwas später. Der 69-Jährige ist ein im positiven Sinne Tennisverrückter und deshalb bis zum nächsten Samstag, wenn die Finals anstehen, tagtäglich für „seinen“ TCHW im Einsatz. Wie früher schon, als der Club Westfalenmeisterschaften ausrichtete oder die ITF-WM der Damen 40 und 45.

Das Match zwischen Yuna Saito und Doroteja Joksovic ist am ersten Tag das spektakulärste gewesen. Knapp drei Stunden lang haben die beiden Frauen verbissen um jeden Ball gekämpft, drei Stunden lang haben sie sich auf der Wittringer Asche rein gar nichts geschenkt. Am Ende behält Doroteja Joksovic mit 6:4, 4:6 und 6:4 die Oberhand. „Ein bemerkenswertes Spiel“, findet Martin. Er gratuliert auch der Siegerin. Und scherzt: „Warum hat das so lange gedauert?“

Wittringen erlebt Tennissport der alten Schule

Kaum zu glauben, aber wahr: Nach dem kräftezehrenden Match haben die beiden Damen noch den Platz abgezogen, damit er wieder bespielbar ist. Das findet Dieter Martin übrigens nicht bemerkenswert. „Das ist old school“ - also alte Schule, erklärt er. Und: „Die Platzpflege gehört nun einmal dazu.“ Soll heißen: So machen das nun einmal Tennisspieler.

Martin lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Falls es mal einen Zwist zwischen den Aktiven gibt - die Qualifikation und die Spiele des Hauptfeldes werden ohne Schiedsrichter ausgetragen - eilt er herbei und trifft schließlich unaufgeregt eine Entscheidung. Sollte die von den Beteiligten nicht akzeptiert werden, tritt der Oberschiedsrichter auf den Plan. Aber das kommt nur selten vor. Old school halt!

TCHW-Mitglied Dieter Martin ist begeistert

„Haben Sie das gesehen?“ Dieter Martin deutet mit seiner rechten Hand in Richtung Platz eins. Auf ihm stehen sich Nicolo Inserra aus Italien und der Tscheche Dominik Palan gegenüber. Letztgenannter hat gerade nach einem langen Ballwechsel gepunktet. „Klasse“, sagt Martin und nickt anerkennend.

Am Montag, 26. Juni, geht’s in Wittringen weiter!