Ewald Vitolins hat die Geschichte des BVR geprägt, Sohn Sascha und Enkel Marlon arbeiten an der Zukunft des Vereins.
- Ewald Vitolins ist beim BVR für Spielerpässe und Platzbelegungen zuständig, manchmal auch Kassierer
- Sascha Vitolins ist aktuell B-Jugend-Co-Trainer, übernimmt ab Juli die A-Junioren
- Der achtjährige Marlon sorgt dafür, dass die Jungs des BVR möglichst wenig Gegentore kassiert
Drei Personen, ein Name. Drei Generationen, ein Verein. Hört sich komplizierter an als es letztlich ist. Gestatten: Unser Name ist Vitolins vom BV Rentfort.
Und eine weitere Gemeinsamkeit, die Großvater Ewald, Sohn Sascha und Enkel Marlon verbindet: Das Trio fühlte beziehungsweise fühlt sich fußballerisch eher verpflichtet, Einschläge im eigenen Tor zu unterbinden als für solche im gegnerischen Gehäuse zu sorgen.
Von der gepflegten Platzanlage an der Hegestraße ist vor allen Dingen der 67-jährige Ewald nicht wegzudenken - und das sage und schreibe seit 1981. In der Jugend spielte er als Torwart beim STV Horst, SuS Rosenhügel und Horst 08.
Engagement ist selbstverständlich
„Ich kümmere mich beim BV nur um den Spielbetrieb,“ stapelt der „Senior“ tief. Pässe, Termine, Platzreservierung und vieles mehr obliegt ihm, vor allem bei den ganz jungen Jahrgängen gilt es Doppelbelegungen zu vermeiden. „Postwege sind nicht mehr nötig, das Internet macht alles viel einfacher.“ Dass er bei Heimspielen der „Ersten“ nicht selten den Platzkassierer macht, ist für ihn nicht der Rede wert.
Dass er zwei Jahre lang als Jugendleiter fungierte, „war doch selbstverständlich“, so Ewald Vitolins. „Damals habe ich Heino Heimann von Wacker zu uns gelotst“, gesteht Vitolins leicht lächelnd. Heimann leitete mit großem Erfolg lange die Jugendabteilung, mittlerweile den Gesamtverein.
Auch bei Auswärtsspielen steht er hin und wieder an der Seitenlinie. „Es macht Spaß zu sehen, wie unsere Eigengewächse auf dem Platz agieren.“
Ist Ewald mal nicht auf der Platzanlage anzutreffen, liegt es unter Umständen an Sohn Sascha. Der hütet nämlich beim BVR-Ligarivalen Spielvereinigung Herten das Tor. Der mittlerweile 40-Jährige war bis zuletzt im Tor des Klubs, in dem Schalke-Legende Rudi Assauer das Fußball-ABC erlernte, eine feste Größe.
Kreisliga auf Asche muss mit 40 nicht mehr sein
Gegen seinen Stammverein eroberte er mit der Spvgg. im Abstiegskampf ein 0:0gegen den BVR, da hat man als Keeper nicht viel falsch gemacht. Das Rückspiel an der Hegestraße endete 4:1 für Rentfort. „Eigentlich bin ich eher ein ‘Experte’ für Aufstiege“, sagt der körperlich sehr präsente Zerberus und grinst.
„Mit dem SC Hassel, zu dem mich Karl-Heinz Pia seinerzeit holte, bin ich in die Verbandsliga aufgestiegen. Und als mich Frank Schiel später an den Krusenkamp lotste, kickte die DJK Germania Gladbeck in der Bezirksliga und zwei Jahre später zwei Ligen höher in der Verbandsliga.“
„Ich bin sicher, dass wir uns noch retten“, glaubte Sascha Vitolins lange noch an die Rettung mit den Hertenern – inzwischen ist der Abstieg aber besiegelt, der Weg geht zurück in die Kreisliga. Für den Keeper im „allerbesten Torwartalter“ ist deshalb auch Schluss: „Kreisliga auf Asche muss ich nicht mehr haben.“ Langeweile wird sich aber trotzdem nicht einstellen.
Sascha Vitolins übernimmt die U19
Und das liegt an Rentfort. Zusammen mit Sascha Klußmann trainiert er die B-Junioren des BVR und in der kommenden Saison wird er die A-Junioren übernehmen. „Das macht mir richtig Spaß, mit den Jugendlichen zu arbeiten.“
Zudem hat er dabei seinen Sohn Marlon im Visier, der an manchen Tagen bei den F-Junioren schweißtreibende, aber abwechslungsreiche Einheiten absolviert. „Marlon macht das richtig gut“, lässt Sascha Vaterstolz durchblicken. „Er hat einen starken linken Fuß, kann aber auch mit rechts schießen.“ Auch sein Trainer Stefan Zocher ist vom jüngsten Vitolins-Spross angetan. „Er hält hinten links unseren Laden gut zusammen.“
Drei Versionen Vitolins auf der Platzanlage: Der BV Rentfort weiß, was er daran hat.