Nach Unstimmigkeiten mit dem Vorstand endet die Zusammenarbeit zum Saisonende. Die zweite Mannschaft kämpft noch um den Klassenerhalt.

  • Michael Berger legt sein Amt als Trainer nach Differenzen mit dem Vorstand nieder
  • Sascha Reimann ist der potenzielle Nachfolger an der Seitenlinie der SG Preußen II
  • Der 1. Vorsitzende Gerd Dorka will die Durchlässigkeit von erster und zweiter Mannschaft verbessern

Mitten im Abstiegskampf rumort es bei der zweiten Mannschaft von SG Preußen Gladbeck. Trainer Michael Berger tritt zum Saisonende von seinem Amt zurück. Als Gründe nennt er Differenzen mit dem Vorstand.

„Ende März wurde ich von einem Vorstandsmitglied und der sportlichen Leitung gefragt, ob ich in der nächsten Saison weiter als Trainer zur Verfügung stehe. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich dem sportlichen Leiter meine Zusage gegeben. Per Handschlag wurde dies „besiegelt“, äußert sich Berger in einem Schreiben an den Preußen-Vorstand, das der WAZ vorliegt. Anfang April sei er dann völlig überraschend vom 1. Vorsitzenden Gerd Dorka informiert worden, dass mit einem anderen Trainer Gespräche geführt werden.

Reimann steht in den Startlöchern

Man hätte ihm angeboten, auch ein Konzept für die weitere Zusammenarbeit vorzulegen, die Tendenz ginge aber klar zu einem neuen Trainer. „Leider ist es mit dem aktuellen ersten und zweiten Vorsitzenden nicht möglich, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Insofern stehe ich dem Verein nach Saisonende nicht mehr als Trainer zur Verfügung“, so Berger.

Gerd Dorka, 1. Vorsitzender der Preußen.
Gerd Dorka, 1. Vorsitzender der Preußen. © Joachim Kleine-Büning

Als potenziellen Nachfolger nennt Gerd Dorka Sascha Reimann, der im November als Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck zurückgetreten war. „Wir schätzen Michael Berger als Trainer und Mensch, aber wir wollen den Verein neu aufstellen und deshalb mit einem neuen Trainer zusammenarbeiten“, erklärt der 1. Vorsitzende.

Sascha Reimann wird Berger wohl zur neuen Saison beerben. „Unser Ziel ist es, dass die Durchlässigkeit zwischen erster und zweiter Mannschaft wieder höher wird“, sagt Dorka. Die Zweite sei eine gefestigte Truppe, im „positiven wie im negativen Sinn“, beschreibt Dorka. Sein Bestreben sei es, dass die Reserve wieder als Unterbau der ersten Mannschaft fungiert.

Wroblewski gab Berger die Zusage

Eventuelle Abgänge kalkuliert er mit ein. „Es kann sein, dass uns deshalb ein paar Spieler verlassen“, so Dorka. Auch zu den Gesprächen mit dem scheidenden Trainer äußert sich der Vorsitzende. „Unser, zu diesem Zeitpunkt noch kommissarische sportlicher Leiter, Heiner Wroblewski, hat die Gespräche wohl geführt, mit dem Vorstand war eine Zusage an Michael Berger aber nicht abgestimmt“, so Dorka. Dann habe der Vorstand vor der Frage gestanden, „die Zusage zu halten, oder das zu tun, was wir als richtig für den Verein ansehen.“

Diese Frage hat der Trainer jetzt mit seinem Entschluss beantwortet. In den abschließenden fünf Saisonspielen wird Berger aber noch an der Seitenlinie stehen und gemeinsam mit seinem Team das Ziel Klassenerhalt angehen. Das wohl entscheidende Spiel steigt am Sonntag, um 13.15 Uhr, wenn der Tabellenvorletzte Rot-Weiß Wacker Bismarck bei den Preußen zu Gast ist.

Gewinnen die Hausherren, ziehen sie an Bismarck vorbei auf den Relegationsplatz der Kreisliga A, und hätten wieder alle Trümpfe in der Hand. Verlieren sie, ist der Abstieg in die Kreisliga B wohl besiegelt. So oder so – die Zukunft liegt in den Händen eines neuen Trainers.

Wroblewski ist neuer sportlicher Leiter

SG Preußen Gladbeck hat Heiner Wroblewski nunmehr offiziell zum sportlichen Leiter des Vereins ernannt. Bislang hat er diese Tätigkeit lediglich kommissarisch ausgeübt.

Heiner Wroblewski
Heiner Wroblewski

Wroblewski ist im Verein für die Koordination der sportlichen Belange im Bereich der Senioren Mannschaften und der A-Jugend verantwortlich. Priorität hat aktuell der Erhalt der Klasse bei der Reserve. Sie liegt auf dem letzten Platz der Kreisliga A.

In der kommenden Saison soll die erste Mannschaft, die derzeit ebenfalls in der Kreisliga A spielt und auf dem siebten Tabellenplatz liegt, einen Spitzenplatz erkämpfen.

Heiner Wroblewski (68) ist seit 1970 Mitglied bei den Preußen. In seiner aktiven Zeit spielte er damals auch in der ersten Mannschaft. Später hat er als Trainer sämtliche Stationen von der F-Jugend bis zur ersten Mannschaft durchlaufen. Jeden Freitagabend ist er noch beim Training der „Ur-Eichen“, das heißt die Ü-50 Alt-Herrenmannschaften zu sehen.