Dreieinhalb Jahre schnürte Phillip Potratz die Schuhe für die Reserve der SF Königshardt. In der Winterpause kehrte er zurück an die Hegestraße.

  • Phillip Potratz hat sämtliche Jugendmannschaften des BV Rentfort durchlaufen
  • Aus beruflichen Gründen wechselte er vor dreineinhalb Jahren nach Königshardt
  • In der Rückrunde hat er bereits 14 Tore für den BVR III erzielt

Sieben Einsätze, 14 Tore: Stürmer Phillip Potratz ist der neue alte Knipser an der Hegestraße. Der Gladbecker ist in der Winterpause zum BV Rentfort III zurückgekehrt. Zu dem Verein, für den er schon in der Jugend auflief. Der 27-Jährige, der zuvor dreieinhalb Jahre bei den Sportfreunden Königshardt II auf Torejagd ging erzielt seit seiner Rückkehr im Schnitt zwei Tore pro Spiel. Warum es sofort wieder gepasst hat und welche Rolle ein altes Versprechen bei seiner Rückkehr spielte, verrät er im Interview.

Herr Potratz, im ersten Spiel für den BV Rentfort III haben Sie direkt drei Mal getroffen. Was hat das an die Mannschaft gekostet?

(lacht) So wie es geregelt ist: Für das erste Spiel gab es die Einstandskiste und für das erste Tor ebenfalls eine.

In der letzten Partie haben Sie wieder drei Treffer erzielt. Was ist Ihr Geheimnis?

So oft zu treffen, funktioniert nur, wenn man ein gutes Team um sich herum hat. Viele Spieler kenne ich von früher. Es ist quasi unsere alte Bezirksliga-Truppe. Natürlich muss man irgendwo auch richtig stehen. Aber die Treffer sind meistens sehr gut herausgespielt. Dann ist es einfach vor dem Tor.

Da soll er hin, der Ball: Phillip Potratz zeigt an, von wo er das nächste Tor erzielen will.
Da soll er hin, der Ball: Phillip Potratz zeigt an, von wo er das nächste Tor erzielen will. © Frank Oppitz

Warum sind Sie in Rentfort direkt durchgestartet?

Es liegt denke ich daran, dass wir uns untereinander kennen. Manche teilweise seit der F-Jugend. Beruflich war ich sehr eingespannt, habe in Königshardt gewohnt. Deshalb habe ich dort gespielt. Ich habe Daniel Griese (Trainer BVR III, Anm. d. Redaktion) aber versprochen, dass ich zurückkehre.

Die sportlichen Leistungen in Oberhausen waren zweifelsohne da. War das Versprechen der Grund, wieso Sie zurückgekehrt sind?

Ja. Rentfort ist wie eine riesige Familie. Die Seniorenteams unterstützen sich gegenseitig. Es gibt eine intakte Jugendarbeit. Das trägt natürlich irgendwann Früchte. Es ist beeindruckend, wie viele ehemalige A-Jugend Spieler in der ersten Mannschaft oder generell in den Seniorenteams spielen.

Mit 27 sind Sie jetzt, wie man so schön sagt, im besten Fußballeralter. Ärgert Sie es, dass Sie trotz dieser Trefferquote nicht höher spielen?

Ich habe Wechselschicht, kann nur etwa jede zweite Woche trainieren. Der Beruf ist wichtiger als die Karriere. Klar: Wenn man guckt, wo andere gespielt haben, fragt man sich, ob man das mit etwas mehr Ehrgeiz auch hätte schaffen können. So hatte ich aber auch immer Spaß.

Das Team liegt auf dem Relegationsplatz. Ist der Aufstieg das Ziel?

Ich bin noch nicht lange genug dabei, um das beurteilen zu können. Sollten wir mit der Truppe hochgehen, dann würden wir in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre drin.

„Ich hoffe, wir haben beide gleich viele Tore“

Elf Treffer haben Sie der in Hinrunde für Königshardt erzielt, jetzt schon wieder 14. Was haben Sie sich für eine Treffermarke gesetzt?

(lacht) Das wurde ich damals schon gefragt. Da hatte ich in zehn Spielen 30 Tore geschossen. Wenn es so weiter geht, sagte ich, mache ich 90. Ich versuche einfach der Mannschaft zu helfen. Am Ende gucke ich, was dabei rauskommt.

Ihr Sturmpartner Steffen Helten hat 18 Treffer erzielt. Hat er schon Angst, dass Sie ihn einholen?

Intern gibt es tatsächlich Gerede darum. Im Endeffekt ist es egal, wer die Tore schießt.

Wer hat am Ende der Saison mehr Treffer auf dem Konto?

Das ist schwierig zu sagen. Ich hoffe, beide haben gleich viele.