10000 und mehr begeisterte Zuschauer im Wittringer Stadion, Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen zu Gast in Gladbeck. Das hört sich an wie ein Fußballmärchen. Es war aber Realität.
10000 und mehr begeisterte Zuschauer im Wittringer Stadion, Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen zu Gast in Gladbeck. Das hört sich an wie ein Fußballmärchen. Es war aber Realität.
Vor fast genau 60 Jahren sicherten sich die Sportfreunde Gladbeck den Aufstieg in die 2. Vertragsliga West. Was heute nur noch ältere Fußballexperten in unserer Stadt wissen: Die Sportfreunde haben sich anno 1957 sportlich gar nicht für die 2. Liga qualifizieren können.
In den beiden Entscheidungsspielen gegen die SpVgg Beckum blieb die Mannschaft aus Brauck nämlich sieglos. In Beckum kassierte sie eine 1:5-Packung und in der zweiten Partie im Stadion kam sie vor 15000 Zuschauen nicht über ein 3:3 hinaus. Der Gegner verzichtete jedoch auf den Aufstieg - damit war der Weg für Ernst Brünglinghaus, Hans Lipka, Werner Moldevan, Manfred Reichert & Co. frei.
Nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse - die Spieler der Sportfreunde bekamen vielleicht 100 Euro im Monat und 70 Mark Prämie für einen Heimsieg - waren mit den heutigen überhaupt nicht zu vergleichen. Die Mannschaft der Sportfreunde, die in der 2. Liga antrat und bis zur Neuordnung des deutschen Fußballs im Zuge der Gründung der Bundesliga 1963 niemals in Abstiegsgefahr geriet, bestand fast ausschließlich aus waschechten Gladbecker Jungs.
Diese Talentschmiede war es und nicht zuletzt auch die unglaublich treue Anhängerschaft, die die Sportfreunde dazu bewogen haben, den Aufstieg in die 2. Liga West anzustreben.
Als Neuling belegten die Gladbecker in der Saison 1957/58 mit 28:32-Punkten den zehnten Tabellenplatz. Ein für damalige Fachleute überraschend gutes Abschneiden, zumal der Verein in Ernst Brünglinghaus vor Beginn der Runde seinen vielleicht besten Spieler hatte ziehen lassen müssen. Der Mittelläufer, der auch als Mittelstürmer zum Einsatz gekommen war, wechselte ins Profilager zum damaligen Nord-Oberligisten SV Werder Bremen.