In Rentfort aufgewachsen schnürte Andreas Keina die Fußballschuhe für den Schalker Nachwuchs. Später kickte er unter anderem für Rot-Weiss Essen.

Träume eines jeden Fußballers! Kicken vor vollem Haus, jede gelungene Aktion wird mit frenetischem Beifall bedacht! Sich wenigstens einmal mit dem Titel „Deutscher Meister“ schmücken können! Und, als Krönung, einmal von einer angesehenen Sport-Journaille, in die „Elf des Tages“ berufen werden! Der Gladbecker Andreas Keina hatte gleich alle Träume Wirklichkeit werden lassen.

Gemeinsam mit Frank Mill auf dem Feld

Doch der Reihe nach. Der bald 56-Jährige startete seine fußballerischen Gehversuche beim BV Rentfort, doch schon bald holten ihn Talentspäher zum königsblauen Renommierklub jenseits der Stadtgrenze. Und mit dem FC Schalke 04 wurde „Andi“ deutscher Meister der B-Junioren. Trainer war seinerzeit kein Geringerer als Heinz van Haaren, technisch begabter Mittelfeldakteur in Diensten des MSV Duisburg und Schalke 04.

Star der Truppe war unbestritten der spätere Nationalspieler und „enfant terrible“ Wolfram Wuttke. Nach einem Jahr in der A-Jugend wechselte er zum Zweitligisten Rot-Weiß Essen. „Mit Stars wie Frank Mill oder Matthias Herget zusammen auf dem Platz zu stehen ist schon klasse,“ erinnert sich Keina die Highlights seiner Fußball-Karriere. „In einem Spiel war sogar noch RWE-Legende ‘Ente’ Lippens dabei.“ Und nach einem Punktspiel gegen die Spielvereinigung Bayreuth war die Berufung in die „Kicker-Elf“ des Tages fällig. „Auch die Spiele gegen Schalke im Parkstadion waren was Besonderes,“ so Keina weiter.

Abramczik ging gegen Keina leer aus

„Einmal hieß es beim Abpfiff 1:1, mein Gegenspieler Rüdiger Abramczik ist auf jeden Fall leer ausgegangen.“ Zur Erinnerung: S04 spielte in der 2. Liga, und Abramczik war der „Flankengott“, der Torjäger Klaus Fischer die maßgerechten Vorlagen für seine Fallrückzieher servierte. Die beste Stimmung herrschte immer in Bremen oder Braunschweig, bei den RWE-Gastspielen waren die Hütten immer randvoll.

Als Trainer führte Andreas Keina (l.), hier mit Co-Trainer Heiner Wroblewski, Adler Ellinghorst in die A-Liga, danach wechselte er zu SG Preußen.
Als Trainer führte Andreas Keina (l.), hier mit Co-Trainer Heiner Wroblewski, Adler Ellinghorst in die A-Liga, danach wechselte er zu SG Preußen. © Ulla Michels

Nach drei Jahren als Lizenzspieler, so die offizielle Bezeichnung für Profis, ging Keina zum VfB Bottrop, dann zum Oberligisten VfL Rhede. Nach mehr als einem Jahrzehnt Fußball auf Top-Niveau schloss sich Keina Adler Ellinghorst an. Bei der Spielvereinigung Ellinghorst verdingte er sich einige Spielzeit später als Spielertrainer und führte den Klub auf direktem Wege von der C- in die A-Liga.

SG Preußen lotste ihn dann an den Jahnplatz, wo die Spieler insgesamt sechs Jahre lang nach seiner Pfeife tanzten. „Die Preußen spielten mit ihren jungen Akteuren damals einen Fußball, der begeisterte,“ blickte ein intimer Kenner der heimischen Szene voller Anerkennung zurück.

Trainingsanzug an den Nagel gehängt

Nach zwei etwas kürzeren Trainer-Episoden beim TSV Feldhausen und in Arminia Hassel hängte Keina seinen Trainingsanzug an den Nagel. Und sein Erlebnis, auf das er in seiner Laufbahn gern verzichtet hätte? „Mit meinen Preußen, denen ich auch heute noch die Daumen drücke, habe ich das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen den SV Zweckel verloren.“ „Das Wetter war mies, der Platz desolat, und der SV hat noch alte Stars reaktiviert,“ ärgert sich Keina, als wär´s erst gestern gewesen.