Ex-Profis aus der Region laufen am Samstag, 15. September, um 17 Uhr im Gladbecker Stadion auf.Erlös geht an die Lebenshilfe Gladbeck. Traditionsmannschaft des VfL Bochum hatte kurzfristig abgesagt
FUSSBALL BENEFIZSPIELViel ist in diesem Jahr schief gelaufen. Wie 2006 wollte Harald Baumann wieder ein Benefizspiel der "Fußballer für Menschen" gegen ehemalige Fußballprofis organisieren. Die Traditionsmannschaft des VfL Bochum hatte ihr Kommen zugesagt. Eigentlich stand auch fest, an wen der Erlös gehen sollte. Eigentlich.
Das Spiel findet am kommenden Samstag, 15. September, um 17 Uhr im Gladbecker Stadion statt. Doch die Ex-Profis sind andere. Und über das Geld wird sich eine andere Einrichtung freuen.
Erst sagte der evangelische Kindergarten Eden in Zweckel, für den Baumann den Erlös vorgesehen hatte, ab. Der Kindergarten bekam, so Baumann, nicht genügend Helfer zusammen. So geht das Geld nun an die Lebenshilfe Gladbeck, die kurzfristig eingesprungen ist und ein Helferteam motivierte: "Ich bin der Lebenshilfe zu tiefem Dank verpflichtet", sagt Harald Baumann. "Sie haben alles kurzfristig auf die Beine gestellt. Mein großes Kompliment."
Aber nicht nur der Kindergarten zog sich zurück: Kurze Zeit später sagte auch die Traditionsmannschaft des VfL Bochum ab. Das liegt gerade 14 Tage zurück. Kein Grund für Baumann und sein kleines Organisationsteam, aufzugeben. Sie konzipierten etwas ganz Neues: Die Ruhrpottkicker. Eine Mannschaft, die noch nie zusammen gespielt hat, die aber viel Erfahrung mitbringt.
Unter ihnen befindet sich Marcel Witeczek, der seine größten Erfolge beim FC Bayern München feierte. Mit dem heute 38-Jährigen gelang den Münchnern 1996 der bislang einzige Sieg im Uefa-Cup. Anschließend machte Witeczek Station bei Borussia Mönchengladbach, bevor es ihn zur SG Wattenscheid 09 verschlug.
Angekündigt hat sich auch Jörg Neun, 1995 Deutscher Pokalsieger mit Borussia Mönchengladbach, anschließend noch vier Jahre für den MSV Duisburg am Ball. Oder Michael Klinkert, Teamkollege von Neun bei Mönchengladbach. Oder Volker und Günter Abel (RW Oberhausen). Auch mit dabei: Guido Naumann, Trainer des Oberligisten Germania Gladbeck, der vor gut 20 Jahren erst beim Zweitligisten SG Wattenscheid 09 und anschließend bei Eintracht Braunschweig unter Vertrag stand. "Dieses Mannschaft ist aus der Not geboren", sagt Baumann, der sich riesig auf das Spiel freut: "Im Vorfeld war das ein Albtraum, aber wir haben eine Trotzreaktion gezeigt. Es wird interessant werden."
Die "Fußballer für Menschen" setzen sich wieder aus Spielern aus Gladbeck und Umgebung zusammen. Sie wollen gegen die Ex-Profis ihr Können an der runden Kugel beweisen. Der ein oder andere wird nicht mehr mit Traummaßen auf dem Feld auflaufen, doch die Zeit, in der sie Profis waren, ist schließlich vorbei.