Ehemaliger Wattenscheider und Essener Bundesliga-Profi leitete am Montagabend bereits die erste Trainingseinheit. 47-Jähriger ist ein Anhänger "deutscher" Fußball-Tugenden

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© Stefan Kuhn

FUSSBALL OBERLIGABereits einen Tag nach der Trennung von Trainer Guido Naumann präsentierte die DJK Germania den neuen sportlichen Verantwortlichen für ihre Oberliga-Mannschaft. Srdjan Jankovic leitete gestern Abend auf dem Ascheplatz am Krusenkamp die erste Übungseinheit. "Der Verein will in die NRW-Liga. Dafür ist die Qualität vorhanden", sagte der 47-Jährige.

Jankovic war zuletzt als Interimstrainer beim Landesliga-Absteiger TSK Herne tätig. In der Fußballszene bekannt ist Srdjan Jankovic vor allem aus seiner Zeit als Bundesliga-Profi der SG Wattenscheid 09 und von Rot-Weiß Essen. Sechs Erstliga-Einsätze und 121 Partien in der Zweiten Liga bestritt Jankovic, der auf den Spitznamen "Zole" hört, für die beiden genannten Ruhrgebietsvereine zwischen 1986 und 1992.

Bevor der Offensivspezialist, für den 23 Treffer in der Zweiten Liga zu Buche stehen, Mitte der 80er Jahre ins Revier kam, war er in seiner jugoslawischen Heimat für den Traditionsverein Partizan Belgrad aktiv.

Im Gespräch mit der WAZ gab sich "Zole" Jankovic gestern Abend als Anhänger "deutscher" Fußball-Tugenden zu erkennen. "Wichtig ist, dass die Mannschaft taktisch clever und diszipliniert spielt", sagte der Ex-Profi, der nach seiner Laufbahn als Berufsfußballer unter anderem noch jahrelang für den damaligen Oberligisten SC Hassel am Ball war - und zwar als Spieler wie rund zwei Jahre lang als Spielertrainer.

Alles durcheinander wirbeln wird der neue Trainer in den nächsten Tagen und Wochen nicht bei der Germania. Zunächst einmal muss Jankovic sowieso die Mannschaft kennen lernen. Die Zeit erlaube es nicht, nun "großartig etwas zu ändern", so der Coach, dessen Team schon am Sonntag in der Liga beim SC Wiedenbrück ran muss. Er kündigte allerdings an, in der Winterpause den Versuch zu unternehmen, mit dem Team ein neues taktisches System ausprobieren zu wollen.

Mit Rolf Schobert, dem Vorsitzenden von Germania, einigte sich Jankovic zunächst auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende. "Für mich ist es eine Herausforderung, eine Mannschaft in der Oberliga zu trainieren", betonte Jankovic, der den Sportlichen Leiter der Gladbecker, Kerim Güler, seit Jahren gut kennt.

Die Germania will nach den turbulenten letzten Tagen nun wieder so schnell wie möglich zur Ruhe kommen. "Hier geht es nicht um Personen, sondern um den Verein", betonte Rolf Schobert.

Ungeachtet des Wunsches nach Ruhe dürfte feststehen, dass sich Jankovic in Gladbeck auf Gegenwind einstellen muss. Sein Vorgänger, der am Sonntag geschasste Guido Naumann, war nämlich im vergangenen Jahr überaus erfolgreich und bei den Anhängern sehr beliebt.

Von den 34 Meisterschaftsspielen, die das Team unter Naumanns Regie im vergangenen Jahr in der Verbands- und Oberliga bestritt, gewannen die Gladbecker nicht weniger als 20. Neun Partien endeten unentschieden, gerade einmal fünf gingen verloren. "Und diese Niederlagen kann ich allesamt erklären", sagte Naumann am Montag im Gespräch mit der WAZ.