Wacker Gladbeck - das war immer auch der Verein der fußballverrückten Familie Heimann. Seit der jüngsten Jahreshauptversammlung des Butendorfer Klubs indes gilt: das war einmal.
Was bei dem Mitgliedertreffen am vergangenen Freitag im Vereinsheim an der Burgstraße genau vorgefallen ist, mag Erhard Heimann, der 14 Jahre lang Wacker-Vorstandsmitglied war, nicht verraten. „Ich will nicht nachkarten”, betont der Landwirt, für den das Kapitel Wacker aber ebenso „endgültig beendet ist” wie für den Rest seiner Familie. Namentlich für Tochter Kathrin, die zu den profiliertesten Schiedsrichtern des Kreises zählt, und für die Söhne Tim und Michael, die beide Stammspieler in der ersten Mannschaft der Butendorfer gewesen sind. Leicht dürfte Erhard Heimann die Entscheidung, Wacker den Rücken zu kehren, nicht gefallen sein. Immerhin gehörte sein Vater anno 1920 zu den Mitbegründern des Klubs. Auch andere Mitglieder des Heimann-Clans bestimmten an maßgeblicher Stelle die Geschicke des Vereins immer wieder mit. Ein Familienverein - im besten Sinne des Wortes. „In den letzten Jahren habe ich mich schon viel geärgert”, sagt Erhard Heimann, der Anfang der 70-er Jahre Mitglied wurde, für Wacker Fußball spielte und später begann, sich wegen der eigenen Kinder im Verein zu engagieren. „Das fing langsam an”, so der ehemalige Vorsitzende, der zunächst das Amt des Schatzmeisters innehatte. 14 Jahre lang opferte er viel Freizeit für den Klub. „Es waren sehr, sehr schöne Zeiten dabei”, sagt Heimann und erwähnt drei Höhepunkte: zum einen die Aufstiege in die Bezirksliga, beim ersten Male mit Volker Dyba als Trainer, beim zweiten Male unter der Regie von Karl Englich. Und dann war da noch der Bau des Vereinsheimes am Sportplatz, den die Butendorfer mit einem gewaltigen finanziellen Kraftaufwand vor knapp zehn Jahrenin Angriff genommen haben. Dem Sport, insbesondere dem Fußball wird Erhard Heimann zukünftig treu bleiben. „Ich werde mal hier und mal da gucken”, sagt der Landwirt. Wie am vergangenen Sonntag, als er an der Dorstener Straße in Zweckel und bei der DJK Germania im Wittringer Stadion vorbeischaute. Für wen seine Söhne zukünftig spielen werden und seine Tochter pfeifen wird, sei noch nicht entschieden. „Das”, sagt der ehemalige Wacker-Boss, „müssen Kathrin und die Jungs selbst entscheiden.”