Gladbeck. . Die Gladbeckerin Annika Drazek hat als Anschieberin mit Pilotin Anja Schneiderheinze bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck die Goldmedaille gewonnen.
Die richtige Spur hatten Anja Schneiderheinze und Annika Drazek schon am Freitag gefunden, und von ihrem Weg Richtung Weltmeisterschaftsgold im Zweier-Bob der Frauen ließ sich das Erfurter/Gladbecker Duo auch nicht mehr abbringen. Auch am Samstag ließen sie die internationale Konkurrenz in Innsbruck-Igls hinter sich und gewannen die Goldmedaille – der erste WM-Titel für Gladbeck in einer Wintersportart.
Es war einiges zusammengekommen bei diesem Titelgewinn, und ein großer Teil dieses Erfolgs gehört Annika Drazek. „Anni war unglaublich, das war der feine Unterschied. Ich habe dann in der Bahn mein Bestes gegeben“, so Anja Schneiderheinze über die Anschieberin aus Gladbeck.
Annika Drazek hatte auf der Bahn in Innsbruck-Igls in den vier Läufen jeweils mit für die Startbestzeit gesorgt, in drei Läufen machte Pilotin Anja Schneiderheinze jeweils eine Laufbestzeit daraus. Nach vier Läufen gewannen Schneiderheinze/Drazek den WM-Titel mit 33 Hundertselsekunden Vorsprung auf den Bob von Olympiasiegerin Kailllie Humphries aus Kanada, auf dem Bronzerang folgte Vorjahresweltmeisterin Elana Meyers Taylor (USA). Ein Teil des Erfolgsrezepts war auch der Materialwechsel. In den ersten fünf Weltcup-Rennen verpasste Schneiderheinze die Podestplätze. Dann stieg sie auf Vorschlag von Ex-Pilot Matthias Höpfner, der im Dauerstreit zwischen der Technikschmiede FES und dem Verband vermittelt, in den alten WM-Bob von Cathleen Martini um. Diese hatte im Vorjahr mit dem Schlitten WM-Bronze gewonnen, nun wurde das Gefährt von Höpfner für Schneiderheinze überarbeitet - mit Erfolg. Schneiderheinze: „Es war genau die richtige Entscheidung.“
Wer in diesen Wettkampftagen Annika Drazek direkt erreichen will, hat es schwer, Tagelang den WM-Titel zu feiern ist nicht drin für die Gladbeckerin. Die deutschen Bobfahrerinnen waren am Sonntag schon wieder auf dem Weg nach Königssee, um sich auf das Weltcup-Finale vorzubereiten. Heiner Preute, Annika Drazeks Leichtathletik-Trainer beim TV Gladbeck, hat die Goldmedaillengewinnerin am Sonntagmorgen kurz übers Internet-Bildtelefon gesprochen, hinter Annika Drazek sah er den großen WM-Pokal. Preute sprach eine überglückliche Annika Drazek: „Bis zum letzten Lauf hat sie nicht damit gerechnet, immer noch gezweifelt. Aber das war wohl auch gut, dann war sie fokussiert auf den letzten Lauf.“
Heiner Preute bilanziert: „Die beiden sind eine gute Kombi. Das war eine perfekte Teamleistung.“ Einfach weltmeisterlich.