Im WAZ-Interview spricht Sven Kreisler vom BV Rentfort III über die Schwierigkeit, Job und Hobby in Einklang zu bringen und seine Zeit beim FC Schalke 04.
Gladbeck.Sven Kreisler (21) geht schon lange für den BV Rentfort auf Torejagd. Seit dieser Saison kickt der Offensivmann für die Drittvertretung des BVR. Er hat maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Grauhemden. Bereits zehn Mal traf der Gladbecker in der laufenden Spielzeit für den Tabellenführer der Kreisliga B1. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Steffen Bender spricht Kreisler über die Schwierigkeit, Job und Hobby in Einklang zu bringen, seine Zeit in der Nachwuchsabteilung des FC Schalke 04 und über das Saisonziel.
Herr Kreisler, Gratulation zum siebten Sieg in Serie. Mit dem 2:1 in Feldhausen festigten Sie die Tabellenführung. Wie fühlt es sich an, ganz oben zu stehen?
Kreisler: Danke. Natürlich fühlt sich das gut an und wir alle wollen da oben bleiben.
Schon in der vergangenen Saison halfen Sie in der Drittvertretung des BVR aus. Seit dieser Punkterunde spielen Sie fest für das Team. Wie kam es dazu?
Ich bin Dachdecker von Beruf und durch meinen Job viel auf Montage oder ich habe Schule im Sauerland. So kann ich nicht trainieren und hatte bei der ersten Mannschaft nur wenig Chancen zu spielen. Und ich bin nicht der Typ, der sich das Spiel von der Bank aus anschauen möchte. Und dann bot sich mir die Chance, in der Drittvertretung zu spielen.
Was viele gar nicht wissen: In Ihrer Jugend spielten Sie für den FC Schalke 04. Erinnern Sie sich gerne zurück?
Genau, zwei Jahre war das der Fall. Manchmal denke ich noch an diese Zeit und frage mich, ob ich nicht mehr hätte trainieren sollen. Das Talent war damals wohl da, aber im Endeffekt hat es nicht gereicht. Alles halb so wild.
Kehren wir zur aktuellen Spielzeit zurück und nennen das Kind beim Namen: Steigen Sie mit dem BV Rentfort III in dieser Saison in die A-Liga auf?
Ich hoffe es und bin guter Dinge.
Ihr Trainer wird diese Antwort wohl nicht so gerne hören, Daniel Griese möchte nämlich vom Aufstieg nichts wissen.
Das mag sein. Aber als Spieler habe ich höhere Ziele als der Trainer. Ohnehin bin ich der Typ, der sich hohe Ziele setzt und auch alles dafür gibt, sie zu erreichen.
Was ist das Erfolgsrezept des BV Rentfort III?
Es ist die Gemeinschaft. Viele der Spieler sind seit der Teamgründung dabei. Hier kennt man sich, spielt zusammen Fußball und sitzt im Anschluss lange zusammen. Das hat positive Auswirkungen auf die Leistungen.
Die Mannschaft steht nicht nur für guten Fußball, sondern auch für eine gewisse Kreisliga-Fankultur. Wie ist es, ein Derby in der Kreisliga B gegen die Vierte von Preußen vor mehr als 200 Zuschauern zu spielen?
Das spornt an und ist etwas ganz Besonderes. Das haben wir gegen die Viertvertretung von Preußen gespürt, als viele Zuschauer die Partie besuchten und wir mit 3:1 gewannen. Da legt man als Spieler noch eine Schippe drauf, wenn die Kulisse stimmt.