Gladbeck/Roth. . Der für den SV Gladbeck 13 startende 75-jährige Triathlet Herbert Piepel absolvierte jetzt in Roth erfolgreich seine letzte Langdistanz.

Nach 16 Stunden, neun Minuten und 52 Sekunden erreichte er das Ziel. Herbert Piepel aus Feldhausen, für den SV Gladbeck 13 startender 75-jähriger Triathlet, belegte damit bei der Challenge Roth in seiner Altersklasse den zweiten Platz. Obwohl sich der Rentner also ganz offensichtlich noch in guter Form befindet, hat er sich entschieden, künftig keine Langdistanz mehr zu absolvieren.

„Es fällt mir doch immer schwerer, die körperlichen Anforderungen zu stemmen“, sagt Herbert Piepel mit Blick auf die enormen Herausforderungen, die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen nun einmal bedeuten. Sein insgesamt zehnter Start in Roth war sein letzter, getroffen hat der Dreikämpfer diesen Entschluss allerdings schon vor dem Start am vergangenen Sonntag. „Mein letzter Triathlon“, betont er, war das aber nicht.“ Es gibt ja schließlich auch kürzere Formate.

1989 absolvierte Herbert Piepel seinen ersten Triathlon. Ein Volkstriathlon war das - der Mann aus Feldhausen fiel auf, weil er mit einem Damen-Hollandrad unterwegs war. „Inzwischen besitze ich natürlich ein Rennrad“, berichtet der Rentner schmunzelnd. Herbert Piepel hat zudem inzwischen - um gute Zeiten zu erzielen - das Kraulschwimmen gelernt. „Damit habe ich mit 55 angefangen“, erinnert er sich.

Sport habe immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt. Er war selbst aktiv - „immer als Ausdauersportler, ein Sprinter war ich nie“ - und zudem brachte er sich in der Nachwuchsarbeit ein. Bei der TSG Kirchhellen war er Übungsleiter, auch im Behindertensport hat sich Herbert Piepel engagiert. Vor mehr als zehn Jahren wurde er schließlich Mitglied im Gladbecker Schwimmverein 1913, der bekanntlich über eine große Triathlon-Abteilung verfügt, die unter anderem einmal im Jahr den ELE-Triathlon ausrichtet. „Der Verein hat mich angesprochen“, erinnert sich Herbert Piepel. Seither geht er für die 13-er an den Start.

Bei der Challenge Roth, die zu den bedeutendsten Triathlon-Wettkämpfen weltweit gehört und die Jahr für Jahr Top-Athleten aus Nah und Fern anlockt, ist Herbert Piepel immer gerne gestartet. Der Atmosphäre wegen, aber auch, weil im Fränkischen der Zeitdruck längst nicht so groß ist wie bei den Städte-Triathlons, bei denen große Straßen ja nicht den ganzen Tag gesperrt bleiben können. „Roth ist Urlaub“, sagt Piepel und schwärmt von der ländlichen Idylle. „Die Glocken läuten, ein Pfarrer spricht und Luftballons steigen in den Himmel.“

Wie bei jedem seiner Starts in Roth war Herbert Piepel auch dieses Mal nur eines wichtig: „Gesund und munter ankommen.“ Um dieses Ziel zu erreichen, tauschte sich Herbert Piepel wie weitere 13-er, die in Frankfurt/Main bzw. in Roth starteten, mit Georg Potrebitsch aus, den Gladbecker Triathlonprofi, der vor allem Ernährungstipps gab. „Acht Liter Wasser trinken und futtern, futtern, futtern hilft euch fit vom Rad zu steigen“, so Potrebitsch. „Und dann müsst ihr frisch an den Marathon gehen, so als würde der Wettkampf jetzt erst beginnen.“

In Alexandra Lewicki (W30, 14:19,44 Std.), Christian Storzer (M45, 11:19,50 Std.), Andre Moritz (M45, 11:21,28 Std.) und Michael Walter (M45, 13:23,04 Std.) erreichten übrigens vier weitere Mitglieder des SV Gladbeck 13 in Roth das Ziel.