Gladbeck. . Sarah Bergedick vom Gladbecker Federball Club ist zwölf Jahre jung - und Deutsche Meisterin im Doppel und Vize-Meisterin im Einzel der AK U12.
Deutscher Meister – das ist ein Titel, von dem viele Sportler während ihrer gesamten Laufbahn nur träumen können. Sarah Bergedick hat diesen Meilenstein in ihrer Karriere schon früh erreicht. Die Badmintonspielerin darf sich seit kurzem in der Altersklasse U12 Deutsche Meisterin im Doppel und Vize-Meisterin im Einzel nennen.
Schnell auf den Beinen
Ein Erfolg, mit dem die Zwölfjährige nicht unbedingt gerechnet hat: „Ich war durch verschiedene Turniere an Rang sechs gesetzt. Aber dass ich in beiden Disziplinen ins Finale komme, war auch für mich eine Überraschung“, sagt das Nachwuchstalent des Gladbecker Federball Club.
Dass Erfolg kein Zufallsprodukt ist, zeigt Sarah Bergedicks Weg. Bereits mit sechs Jahren kam sie in den Verein, richtig trainiert wurde ab dem siebten Lebensjahr und mit neun spielte sie ihr erstes Turnier. Der Grund, warum sie sich für die Randsportart mit dem Schläger entschied, ist relativ unspektakulär. „Mein älterer Bruder Patrick spielt schon lange Badminton. Er hat mich damals immer mit in die Halle genommen und es hat mir einfach Spaß gemacht“, erzählt Sarah. Dabei wollte ihr damaliger Sportlehrer sie erst dazu bewegen, einem Leichtathletikverein beizutreten. Doch Sarah war klar, dass das nichts für sie ist: „Ich mag es viel mehr, direkt gegen meine Gegner anzutreten und mich quasi in einem Duell mit ihnen messen zu können. Das ist ein wahnsinniger Anreiz.“
Schlecht im Sprint wäre sie vermutlich nicht gewesen. Denn ihre Schnelligkeit zeichnet sie auf dem Feld aus. Diese Eigenschaft hat schon manch einen Gegner ratlos gemacht. Wenn sie in der Jugend-Verbandsliga für ihren Klub in der Mixed-Disziplin auch mal gegen ältere Jungs ran muss, rechnen die meist mit einem einfachen Spiel gegen die zierliche, 1,55-Meter kleine Blondine. „Die denken meistens, ach das machen wir mit links und dann kriegen selbst die Großen die Bälle um die Ohren gehauen“, erzählt Vater Peter Bergedick mit einem Schmunzeln.
Rund vier Mal trainiert Sarah Bergedick. Die Ligasaison ist nun vorbei. Pause heißt das aber nicht. Denn es stehen Turniere an. Auch internationaler Art. Eins davon hat sie an Ostern in den Niederlanden im Einzel schon gewonnen. Doch trotz der Erfolge bleibt sie selbstkritisch: „Man kann immer noch ‘was besser machen, perfekt ist mein Spiel noch lange nicht“.
Auch wenn es so wirken mag, das Leben der Gesamtschülerin besteht nicht nur aus Badminton. „In den Ferien gehe ich oft schwimmen. Außerdem reite ich sehr gerne. Und ich treffe mich oft mit meinen Freunden“, berichtet sie. Von einem Leben, das nur dem Sport verschrieben ist, hält sie nicht viel. So isst sie gerne auch mal ein Stück Schokolade oder bleibt lange im Bett, „so wie Zwölfjährige das halt machen“. Im Hinblick auf ihre Zukunft ist sie bescheiden. Sie lässt die Entwicklung auf sich zukommen: „Ob ich mal Profi werde, das wird die Zeit schon zeigen. Trotzdem ist es natürlich mein Wunsch.“
Ambitionen und Träume hat Sarah Bergedick, das Nachwuchstalent des Gladbecker FC, natürlich, auch wenn sie schon zur deutschen Spitzenklasse ihres Alters gehört. „Einmal Weltmeisterin im Einzel zu werden, das ist mein größtes Ziel“, berichtet der Teenager, „aber wichtiger ist, dass alle gesund bleiben. Da ist Sport dann doch Nebensache.“