Gladbeck/ St. Moritz. . Anja Schneiderheinze und Annika Drazek (Erfurt/Gladbeck) haben das Zweierbob-Weltcup-Rennen in St. Moritz mit 0,31 Sek. Vorsprung gewonnen.
Annika Drazek hat ihrem Wintermärchen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Mit Pilotin Anja Schneiderheinze aus Erfurt gewann die 19 Jahre junge Rentforterin im Zweierbob das Weltcup-Rennen von St. Moritz. Für Annika Drazek war es überhaupt erst der zweite Start in der Königsklasse gewesen. Nachher gab sie ihr erstes Fernsehinterview. Zu sehen war es am Samstagnachmittag in der Wintersport-Sendung des ZDF.
Startbestzeit im ersten Lauf
„Wahnsinn“, schrieb Anja Schneiderheinze später auf ihrer Facebook-Seite, „wir haben es geschafft. Endlich hat es gereicht, um ganz oben zu stehen.“ Die Olympiasiegerin von Turin 2006 lobte wie schon nach dem Welt-Rennen am Königssee ihre neue Anschieberin: „Wieder super Starts mit Annika“.
Auch Heiner Preute, Leichtathletik-Trainer des TV Gladbeck, meldete sich bei Facebook zu Wort: „Annikas Wintertraum geht weiter“, notierte der Drazek-Trainer, der einst als Bobfahrer und Trainer in Winterberg aktiv war und der seinem Schützling das Bobfahren schmackhaft gemacht hatte. Preute: „Erstes Interview und erste Magnumflasche und dazu noch (Saison)Bahnrekord. Es ist der Wahnsinn.“
Die deutsche Bob-Elite, die bei den Olympischen Spielen von Sotschi leer ausgegangen war und viel Kritik hatte einstecken müssen, zeigt sich knapp fünf Wochen vor der Weltmeisterschaft im sauerländischen Winterberg in Topform. Nach dem Erfolg von Cathleen Martini/Franziska Bertels und dem dritten Platz von Schneiderheinze/Drazek am Königssee feierte das Team Deutschland nun einen Doppelsieg – den ersten seit mehr als zwei Jahren! Als die Entscheidung nach den beiden Läufen gefallen war, klatschten sich die erfahrene Anja Schneiderheinze und Frischling Annika Drazek erst ab und fielen sich schließlich vor lauter Freude in die Arme. Platz eins, mit einem Vorsprung von 0,31 Sekunden vor Martini/Bertels.
„Ich freue mich riesig“, sagte Anja Schneiderheinze der Deutschen Presse-Agentur nach dem Rennen. Und weiter: „Bei der WM vor zwei Jahren hatte ich den letzten Lauf noch verpatzt, nun konnte ich mich nochmal mit Bahn-Bestzeit steigern.“ Im ersten Durchgang hatte das Gespann Schneiderheinze/Drazek zudem Startbestzeit erzielt.