Gelsenkirchen. Nach seiner Station in Zweckel will Sebastian Hagemeister nun bei Horst 08 Impulse zum Aufstieg beisteuern. Der Spaß am Fußball war auch schon mal weg.

Nachdem der SV Horst-Emscher in der vergangenen Saison im Aufstiegsrennen gegen den FC Marl den Kürzeren gezogen hat und sich mit dem unliebsamen zweiten Tabellenplatz begnügen musste, soll es diese Saison mit dem Landesliga-Aufstieg klappen. Dafür wurde vor allem die Defensive ordentlich aufgerüstet. Mit Musa Dilek, Dennis Konarski und Sebastian Hagemeister wurden drei potenzielle Stammspieler verpflichtet.

„Ich würde gerne noch mal aufsteigen“

Hagemeister macht keinen Hehl daraus, warum er den Gelsenkirchenern seinen Zuschlag gegeben hat: „Horst ist ein bisschen ambitionierter als Zweckel. Ich bin jetzt auch schon 30 Jahre alt und würde in meiner Karriere als Fußballer gerne nochmal aufsteigen.“ Der emotionale Horster Trainer Guido Naumann kennt Hagemeister noch aus gemeinsamen Zeiten beim SV Zweckel und VfB Hüls. „Als Guido mich gefragt hat, ob ich Bock habe bei Horst zu spielen und ich mich mit ihm und den Verantwortlichen getroffen habe, hat alles gut gepasst“, erläutert der Defensivmann.

Sebastian Hagemeister (Mitte) treibt den Ball in die gegnerische Hälfte. es
Sebastian Hagemeister (Mitte) treibt den Ball in die gegnerische Hälfte. es © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Eher als Linksverteidiger bei Horst 08

Der Aufstieg ist das ausgegebene Ziel. Das ließen sowohl Naumann als auch Torwart Jannik Lobe verlauten. Dabei will Hagemeister so viel wie möglich spielen: „In der Innenverteidigung ist die Konkurrenz zwar groß, aber der Trainer sieht mich auch eher als Linksverteidiger – das ist auch eigentlich meine ursprüngliche Position. Guido hatte mich damals bei Hüls erst zum Innenverteidiger gemacht.“

Hagemeister sieht sich als Bindeglied

Auch Kapitän Ahmed Dilek, der normalerweise als Innenverteidiger aufläuft, könne laut dem 30-Jährigen auf der Sechs oder als Rechtsverteidiger spielen. Trotz seines Alters sieht er sich nicht als jemanden, der vorangehen muss: „Ich sehe mich eher als Bindeglied. Ich kann mich überall eingliedern. Wir haben viele erfahrene Spieler, die schonmal höher gespielt haben. Da muss man sich unterordnen. Seine Meinung kann und muss man immer kundtun, aber ich bin niemand, der sich in den Vordergrund stellt.“

Bevor Hagemeister sich seiner neuen Aufgabe beim SV Horst 08 widmet, blickt er nochmal zurück. Sein bisheriges Karriere-Highlight war der Landesliga-Aufstieg 2018 mit dem VfB Hüls: „In der Hinrunde war Guido Naumann auch noch Trainer. Das war schon eine besondere Saison.“

Zählt nicht zu den Lautsprechern: Der Ex-Zweckeler Sebastian Hagemeister.
Zählt nicht zu den Lautsprechern: Der Ex-Zweckeler Sebastian Hagemeister. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Hagemeister: Der Tiefpunkt folgte prompt

Der Tiefpunkt folgte prompt. Ein Jahr musste das Team vom Badeweiher wieder runter: „Wir sind direkt wieder sang- und klanglos abgestiegen. Das war schon ein sehr anstrengendes Jahr, weil du vor den meisten Spielen schon immer wusstest, wie es ausgehen wird. Da hat man dann keinen Spaß mehr am Fußball, aber das gehört dazu. Jeder hat mal so eine Phase.“ Der beste Spieler, mit dem er je zusammenspielen durfte, sei der ehemalige Profi Markus Kaya gewesen. Kaya spielte unter anderem für Schalke 04 (ein Bundesliga-Einsatz) und für Rot-Weiss Essen sowie Rot-Weiß Oberhausen. „Markus war menschlich und fußballerisch absolut Weltklasse. Er hat mich sehr geprägt“, sagt Hagemeister.

„Daran werden sich alle gewöhnen müssen“

Eine Änderung, die den Fußball in ganz Deutschland in der kommenden Saison auch entscheidend prägen könnte: Wie bei der Europameisterschaft dürfen nur noch die Kapitäne mit dem Schiedsrichter sprechen. „Ich glaube, für die Schiedsrichter ist das gut. Da werden sich alle dran gewöhnen müssen. Man hat ja gesehen, was Schiedsrichtern in anderen Ligen schon passiert ist. Von daher finde ich das in Ordnung“, sagt der Horster Neuzugang.