Gelsenkirchen. Von den vier Gelsenkirchener Bezirksligisten schnitt Erle 19 in der annullierten Saison 2020/21 am besten ab. Und die Truppe bleibt zusammen.

Lange 35 Jahre hat die Spvgg Erle 19 warten müssen, bevor sie im Sommer 2020 endlich in den überkreislichen Fußball zurückkehren durfte. Nach nur acht Spielen in der Bezirksliga wurde die Freude darüber Ende Oktober jedoch etwas getrübt, denn das Coronavirus bremste die Amateurfußballer und damit auch die Lila-Weißen aus. 13 Punkte hatten sie zu jenem Zeitpunkt gesammelt, sie rangierten in der Staffel 14 an sechster Stelle der Tabelle, als die Saison abgebrochen werden musste.

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„Mit diesem Ergebnis war ich sehr zufrieden“, teilt Trainer Rainer Sowa mit. „Wir haben gesehen, dass wir in der Bezirksliga mithalten können.“ Die 0:6-Niederlage gegen den starken SV Lippramsdorf im letzten Heimspiel vor der langen Pause war der berühmte Schönheitsfleck auf der ansonsten sehenswerten Erler Weste gewesen. Und was für die Ewigkeit bleibt: Von den vier Gelsenkirchener Bezirksligisten schnitten die 19er in der annullierten Saison 2020/21 am besten ab.

Erle 19: Nur zwei Abmeldungen nach der langen Corona-Pause

Personell hat sich zwischen den Spielzeiten nicht allzu viel verändert bei den Veilchen. Es gibt nur zwei Abmeldungen, und zwar von den Buczkowski-Brüdern Maurice und Mirco. Sie jagen jetzt in der Kreisliga A dem Ball hinterher. Christian Olschewski ist im Verein geblieben, aber aus beruflichen Gründen stellt er sich nur noch für den personellen Notfall zur Verfügung.

Bei der Verpflichtung neuer Spieler haben die Erler das Augenmerk vor allem auf die Defensive gelegt. „Dort bestand Bedarf“, erläutert Rainer Sowa. „In der Offensive sind wir bereits gut besetzt. Für diesen Mannschaftsbereich sah ich keine Notwendigkeit, externe Leute zu holen.“

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Die vier Neuen können im defensiven Mittelfeld und in der Abwehr eingesetzt werden, auch der zuletzt vereinslose Jonas Flashove. Matthias Wegreisen vom Nachbarn Eintracht Erle und der aus Recklinghausen zurückgekehrte Marc-Andre Schüßler kennen die Sportanlage an der Oststraße bereits bestens, sie brauchen sicherlich keine Eingewöhnungszeit. Und Yves Held hatte nach seinem Wechsel ebenfalls keinen weiten Weg zu bewältigen. Er stand schon vor Jahren auf der Wunschliste der Spvgg Erle 19. Aber damals war er noch nicht dazu zu bewegen, die Spvgg. Middelich-Resse zu verlassen. Jetzt wagte er den Schritt in den überkreislichen Fußball.

Vorbereitung verlief nicht nach Wunsch

Die 19er sind nunmehr in allen Mannschaftsteilen recht gut bestückt, aber ihr Prunkstück wird wohl auch in der Saison 2021/22 der Angriff sein. Rainer Sowa hat dort die Qual der Wahl. Der erfahrene Goalgetter Martin Masnada hängt noch ein weiteres Jahr dran, und bald steht auch Marco Fobo wieder zur Verfügung. Nach seinem letzten von zwei Kreuzbandrissen im Jahre 2019 ist der torgefährliche Angreifer auf einem guten Weg, zu alter Stärke zu finden.

„Ich rechne damit, dass Marco Fobo im September oder Oktober wieder voll belastet werden kann“, sagt sein Coach, der für den Sturm außerdem auf Christian Pluta, Christopher Rausch und Daniel Schmitz zurückgreifen kann.

Die Vorbereitung auf die Saison 2021/22 lief zwar nicht nach Wunsch, aber trotzdem hofft Rainer Sowa, dass sein Team platzierungsmäßig an das Vorjahr anknüpfen kann. „Wir wären mit einem Rang zwischen fünf und zehn sehr zufrieden“, betont er. Mit dem Abstiegskampf will er jedenfalls auch im zweiten Bezirksliga-Jahr nichts zu tun bekommen.

Erle 19 hatte nur einen Trainer in neun Jahren

  • Der FC Schalke 04 benötigte in der vergangenen Saison in der Fußball-Bundesliga insgesamt fünf Trainer.
  • Der Gegenentwurf in Gelsenkirchen heißt Spvgg Erle 19. Die Veilchen kamen in den vergangenen neun Jahren mit einem einzigen Coach aus, mit Rainer Sowa.
  • Der 58-Jährige wechselte 2012 vom SV Preußen Sutum zur Spvgg Erle 19, für die er früher in der Jugend selbst am Ball war. Er ist damit der dienstälteste Gelsenkirchener Trainer im überkreislichen Bereich. Stets an seiner Seite: Heiko Buczkowski, vom ersten Tag an sein treuer und loyaler Weggefährte.