Resser Mark. Der VfL Resse 08 schenkt Sebastian Scheiwe zur Hochzeit das Halbfinal-Ticket für den Kreispokal Gelsenkirchen. 1:0. Drei Middelicher sehen Rot.

Die Kreisliga-A-Fußballer des VfL Resse 08 haben ihrem Kapitän Sebastian Scheiwe, der am Freitag seine Hochzeit gefeiert hat, das Ticket für das Halbfinale im Fußball-Kreispokal geschenkt. Im Straßen-Derby setzte sich das Team von Trainer Markus Schmeling vor mehr als 250 Zuschauern mit 1:0 (1:0) bei seinem Liga-Rivalen Spvgg. Middelich-Resse durch, bei dem gleich drei Spieler Rot sahen. Das sind die Fakten nach 90 Viertelfinal-Minuten, zu denen sich die beiden Mannschaften wahrlich nicht getroffen hatten, um Sympathien auszutauschen.

Aber? „Es war ein Spiel auf Augenhöhe“, sagte Markus Schmeling. Und sein Gegenüber? „Das sehe ich genauso“, meinte Middelichs Trainer Marco Woditschka. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, und wir hatten die besseren.“ Die dickste Möglichkeit hatte die Spielvereinigung auf ihrer Emscherbruch-Asche in Minute 37. Klasse, wie Mike Rogowski am Null-Achter Tobias Ley vorbeizog. Doch im Abschluss war der 30-Jährige dann zu lässig, so dass VfL-Keeper Julian Imann nur sehr wenig Mühe hatte, mit einer Fußabwehr zu klären.

Rudi Komossa gelingt per Freistoß das Siegtor

Kurze Zeit später kam es schon zur Szene, die das Spiel entscheiden sollte. Rudelbildung. 08-Kapitän Kevin Beierlein sah die Gelbe und Alexander Elgert die Gelb-Rote Karte. „Das“, sagte Marco Woditschka, „würde ich gerne mal auf Video sehen.“ Middelichs Trainer hätte nicht nur seinen Mann, sondern auch Selver Gasnjan vom Platz gestellt. „Stattdessen aber sieht der 15er Gelb. Der war gar nicht dabei“, sagte Marco Woditschka und meinte Kevin Beierlein. Jedenfalls zeigte anschließend Rhodarius Komossa, dass er verdammt viel Gefühl im linken Fuß hat, und er bugsierte den Freistoß-Ball aus fast 30 Metern unter die Latte des Middelicher Tores und dort hinein. Und die Fans der Null-Achter feierten ihren Rudi.

Die Pausenführung für den vermeintlichen Favoriten, daraus machte auch Markus Schmeling kein Hehl, war etwas schmeichelhaft. „Ich hatte zwei, drei Chancen mehr für Middelich gesehen“, sagte der VfL-Trainer und berichtete, dass „ich die Jungs in der Halbzeit mal wachgerüttelt habe“. So richtig zu nutzen wusste seine Mannschaft die Tatsache, einen Spieler mehr zu haben, jedoch nicht. „Wir haben auch mit einem Mann weniger genauso gegengehalten“, sagte Marco Woditschka. „Ich habe keinen Unterschied gesehen.“ Allerdings sah der Middelicher Trainer auch keine guten Möglichkeiten seines Teams mehr. Einen Schuss von Mike Rogowski gab es in der 64. Minute noch, den Julian Imann jedoch sicher zur Ecke klärte.

Yves Dombrowski und Richard Schaub sehen die Rote Karte

Schließlich handelten sich die Gastgeber in der Schlussphase dieser ruppigen Partie, in der Schiedsrichter Oliver Brotzki mit seinem Gespann nur selten Souveränität ausstrahlte, noch zwei weitere Rote Karten ein: Der bereits ausgewechselte Yves Dombrowski muss sich auf seinem Bank-Platz wohl im Ton vergriffen haben (78.), und die Attacke, die sich Richard Schaub in der 89. Minute gegen den VfL-Siegtorschützen Rudi Komossa leistete, kann der Kategorie der üblen Frustfouls zugeordnet werden (89.).

Ein erlösender zweiter Treffer gelang dem VfL Resse 08, der den beiden Landesligisten SSV Buer und SV Horst 08 ins Halbfinale gefolgt ist, aber nicht mehr. Darüber ärgerte sich Markus Schmeling ein bisschen, aber nicht wirklich. „Hinten raus musst du das Spiel nach Hause fahren und das zweite Tor machen“, sagte der Coach des Siegers.


Tor: 0:1 Rhodarius Komossa (43.).