Resse.. Viktoria Resse trennt sich vor eigenem Publikum vom VfL Kemminghausen mit 2:2 und bleibt über dem Strich. Stürmer Sven Jubt erzielt zwei Tore.


Es ist durchaus zulässig, nach einem Unentschieden stundenlang darüber zu diskutieren, ob es nun ein gewonnener Punkt war oder zwei verlorene Zähler waren. Stefan Colmsee machte es aber ganz knackig. „Es ist unnötig. Hinten raus ist es aber okay“, sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten Viktoria Resse nach dem 2:2 (1:1) gegen den VfL Kemminghausen. Wichtig ist, dass das Colmsee-Team auf Rang 14 überm Strich bleibt.

Nachdem Stürmer Sven Jubt aus dem 0:1 per Kopf nach Flanken von Burak Cesur und des eingewechselten Niklas Horstenkamp das 2:1 gemacht hatte, sah Stefan Colmsee seine Mannschaft auf einem guten Weg. Allerdings nur für kurze Zeit. „Das 2:2 war so was von unnötig“, sagte der 36-jährige Viktoria-Trainer. „Plötzlich rennen alle nach vorne.“ Und das nutzen die einen Punkt schlechter platzierten Dortmunder zu einem Pass in die Tiefe, so dass Ahmed Ersoy frei vor Viktoria-Keeper Chris Maciejewski auftauchte und mühelos zum Ausgleich traf, während Resses Alexander Krick in der anderen Hälfte des Feldes immer noch auf einen Freistoß-Pfiff wartete. „Nach einer 2:1-Führung musst du ein bisschen souveräner spielen. Aber das ist in unserer jetzigen Situation einfacher gesagt als getan“, sagte Trainer Stefan Colmsee.

Nach elf Minuten liegt Viktoria Resse mit 0:1 hinten

Sven Jubt erzielte beim 2:2 gegen den VfL Kemminghausen beide Tore für Viktoria Resse.
Sven Jubt erzielte beim 2:2 gegen den VfL Kemminghausen beide Tore für Viktoria Resse. © Unbekannt | Funke Foto Services GmbH

Unnötig war allerdings auch schon der 0:1-Rückstand gewesen. Zwar war es Resses Moritz Eckstein, der die erste Duftmarke setzte und Kemminghausens Marvin Kröger in der vierten Minute zu einer Glanzparade zwang, nach elf Minuten aber lag der VfL mit 1:0 vorne und die Viktoria in diesem Moment auf einem Abstiegsplatz. „Das war ein Pingpong-Ball. Da haben sich unsere Abwehrspieler gegenseitig behindert“, sagte Stefan Colmsee. Chris Maciejewski hatte aber auch nicht wirklich glücklich ausgesehen, so dass Ahmed Ersoy nur abzustauben brauchte. Und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Kemminghausens Centurion Emokpaire dieses Tor nach einem Solo mit einem Außenrist-Pass auf Flankengeber Ilja Petreian toll eingeleitet hatte.

Viktoria-Keeper Chris Maciejewski pariert glänzend

Fast wäre dieses Spiel für Viktoria Resse am Ende sogar ganz in die Hose gegangen, nachdem es in der 69. Minute sehr, sehr brenzlig geworden war. Wie sieben Minuten zuvor lief wieder ein VfL-Mann allein auf Chris Maciejewski zu, diesmal war es Nico Höhme. Der Resser Schlussmann parierte dessen Schuss aber hervorragend, und der Nachschuss des Dortmunders verfehlte sein Ziel klar.

Stefan Colmsee reagierte, nahm Moise Touré sowie seinen zweimaligen Torschützen Sven Jubt herunter und brachte Ben Kajan sowie Berke Güner. „Ich habe nicht auf totale Offensive gesetzt, ich wollte den Punkt schon absichern“, sagte der Viktoria-Trainer. Und weil dies schließlich gelang, waren nach dem Schlusspfiff vor allem die Fußballer des VfL Kemminghausen sehr, sehr enttäuscht. Sie saßen auf dem Rasen und rätselten. Fakt ist: Sie bleiben hinter den Ressern auf dem 15. Rang, dem ersten Abstiegsplatz.