Schöppingen. Die U-19-Fußballer des FC Schalke 04 trennen sich vom VfL Wolfsburg, für den auch der Sohn eines 1990-Weltmeisters trifft, nach 100 Minuten 3:3.
Norbert Elgert ist am vergangenen Sonntag nicht besonders gut auf seine Spieler zu sprechen gewesen, weil ihm das 0:1 beim Männer-Oberligisten Victoria Clarholz überhaupt nicht gefallen hat. Sechs Tage später sieht dies anders aus. „Wir haben in dieser Woche den einen oder anderen Fortschritt gemacht“, sagt der Trainer der U-19-Fußballer des FC Schalke 04 am Samstagnachmittag nach dem 3:3 (2:1) gegen den VfL Wolfsburg, der in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost spielt und extra für diesen Test die rund 300 Kilometer lange Reise nach Schöppingen auf sich genommen hat.
Den Clarholz-Plan, gegen Wolfsburg die mögliche Startelf für den Bundesliga-Start aufzubieten, hatte Norbert Elgert über den Haufen geworden. „Das wäre zu früh. Alle arbeiten doch gut“, sagte er. Nichtsdestotrotz war das Schalker Team der ersten Halbzeit beziehungsweise des ersten 50-Minuten-Spiels das bessere. „Das war wirklich gut“, meinte der 63-jährige Fußball-Lehrer. „Das war vom Durchsetzungsvermögen her eine deutliche Steigerung. Körperlich und auch verbal.“
Juan Cabrera leitet Schalkes 1:0 durch Franck Tehe ein und erzielt das 2:1 selbst
Die Mannschaft eins hatte vor allem dank Juan Cabrera zweimal getroffen. Der Uruguayer leitete das 1:0 durch Franck Tehe mit einem langen Ball klasse ein und erzielte das 2:1 selbst, nachdem Anselmo Garcia McNulty, der wie Schalkes Keeper Daniel Rose irischer Junioren-Nationalspieler ist, nach einem Freistoß ausgeglichen hatte.
Zunächst überhaupt nicht in Schwung kam die Mannschaft zwei der Königsblauen, die sich regelmäßig Patzer leistete. „Die ersten 20 Minuten waren deutlich zu wenig, extrem naiv“, meinte Norbert Elgert und schilderte das an einem Beispiel, nämlich an einem Einwurf Tjark Schellers. „Ein Innenverteidiger macht bei uns nie Einwürfe, und schon gar nicht zu einem anderen Innenverteidiger.“, sagte der Schalker U-23-Trainer.
Schalke-Trainer Norbert Elgert: „Die letzte Viertelstunde war wieder in Ordnung“
Das aber nutzte Wolfsburgs Moses Otuali und bereitete das 2:2 durch Lucien Littbarski vor, den Sohn des 1990-Weltmeisters Pierre. Schließlich erhöhte Moses Otuali im Vechtestadion dann selbst auf 3:2 für den VfL, nachdem er Schalkes Moritz Maurer den Ball energisch abgeluchst hatte. „Wir haben den Wolfsburgern ein paar Situationen geschenkt“, sagte Norbert Elgert. „Das war extrem unnötig.“
Aber dieses Schalker Team zwei kam noch einmal – auch angefeuert von den Spielern des Teams eins, die bei dieser Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf der Tribüne saßen. Und die Umstellung auf zwei Spitzen – Louis Köster gesellte sich zu Yigal Bruk – zeigte letztlich Wirkung. Nach einer Ecke von Caspar Jander gelang Sidi Sané das 3:3. „Die letzte Viertelstunde war wieder in Ordnung“, sagte Norbert Elgert. „Das ist ein Ergebnis, mit dem man gegen einen körperlich sehr starken Gegner leben kann.“ Fast wäre Jordy Mfundu sogar das vierte Schalker Tor gelungen. „Wenn er den Kopf hochnimmt und schiebt“, meinte sein Trainer, der am Sonntag mit seinem Team aus dem Billerbeck-Kurztrainingslager zurückkehren wird.
Tore: 1:0 Franck Tehe (13.), 1:1 Anselmo Garcia McNulty (30.), 2:1 Juan Cabrera (48.), 2:2 Lucien Littbarski (63.), 2:3 Moses Otuali (77,), 3:3 Sidi Sané (96.).
FC Schalke 04 U 19 (1. Halbzeit): Treichel - Aydin, Aliu, Pavlidis, Michael - Kurt - Kronmüller (39. Maden), Cabrera, Çalhanoğlu - Tehe, Krasniqi.
FC Schalke 04 U 19 (2. Halbzeit): Rose (75. Wienand) - Campanile, Scheller, Maurer (76. Weichert), Guzy - Shubin - Sané, Köster, Jander, Fehler (89. J. Mfundu) - Bruk.