Ückendorf..
FC Schalke 04 -
RW Ahlen1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Ihab Darwiche (35.), 1:1, 1:2 Manuel Stiepermann (69., 88.).
FC Schalke 04: Leifhelm, Krempicki, Gökyar, Walter, Fagasinski, Darwiche (71. Sesay), Sönmez (46. Kan), Scheld, Lennertz, Gödde, Harder (46. Dittgen).
Von einer Generalprobe für die Halbfinals um die Deutsche Fußball-A-Junioren-Meisterschafts konnte man beim besten Willen nicht sprechen. Von den elf Spielern, die zur Startformation der Partie gegen RW Ahlen gehörten, wird voraussichtlich keiner am Mittwoch beim Anpfiff in Wolfsburg auf dem Platz stehen. Schalkes Trainer Norbert Elgert schonte seine Leistungsträger zum Ausklang der Bundesliga-Saison – und sich selbst auch. Das Coaching gegen den Absteiger übernahm sein Assistent Uwe Grauer.
Das Ergebnis eines trostlosen Sonntags, der auf der Sportanlage an der Gesamtschule in Ückendorf von anhaltenden Regenfällen geprägt war: eine aus Schalker Sicht peinliche 1:2-Heimniederlage. „Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt, auch mit dieser B-Elf“, gab Uwe Grauer zu. „Diese Jungs wollen A-Junioren-Bundesliga spielen. Was sie gegen Ahlen geboten haben, war für einen Westdeutschen Meister völlig indiskutabel. Es ist sicherlich nicht einfach, in einer zusammengewürfelten Mannschaft zu spielen, aber etwas mehr Leidenschaft darf man von jedem Einzelnen trotzdem erwarten. Die Jungs haben ihren Stiefel einfach so runtergespielt.“
Der Saison-Ausklang im Schongang mit drei Einwechselspielern aus der eigenen B-Junioren-Mannschaft hätte beinahe sogar zum Erfolg geführt. Durch einen Schlenzer von Ihab Darwiche nach einem Zuspiel von Kubilay Sönmez führten die Königsblauen bis weit in die zweite Halbzeit mit 1:0. Aber dann schlugen die bereits seit langem als Absteiger feststehenden Ahlener zurück, auch dank der großzügigen Unterstützung, die Schalkes Not-Abwehr leistete. Nach einem haarsträubenden und völlig verunglückten Rückpass von Sascha Walter auf Torhüter Nils Leifhelm war Manuel Stiepermann zur Stelle und schob zum Ausgleich ein.
Zwei Minuten vor dem Abpfiff und vier Tage vor seinem 19. Geburtstag netzte Manuel Stiepermann ein weiteres Mal ein. Die verzweifelte Rettungsaktion von Kadir Gökyar kam zu spät, um die zweite Heimniederlage der Königsblauen zu verhindern. „Wir haben schon vor der Pause ordentlich mitgespielt“, meinte Ahlens Trainer Marco Antwerpen, der im vergangenen Jahrzehnt mal ein kurzes Gastspiel auf Schalke als Torjäger der zweiten Mannschaft gab. „Ich denke, aufgrund der zweiten Halbzeit war unser Sieg sogar verdient. Wir hatten viele Spieler des jüngeren Jahrgangs auf dem Platz. Das ist eine gute Basis, um in der nächsten Saison die Rückkehr in die Bundesliga anpeilen zu können.“
Und die Schalker? Sie werden am Montag und am Dienstagnachmittag noch zweimal trainieren, um anschließend mit dem Bus nach Wolfsburg aufzubrechen und dort einmal zu übernachten. Die Jungs, die dort in Königsblau auflaufen, um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel herauszuholen, saßen an diesem Sonntag im Trockenen auf der Tribüne. Sie brauchen angesichts der Vorstellungen ihrer Vertreter nicht um ihre Stammplätze zu fürchten. Eine zufriedenstellende Note verdiente sich gegen RW Ahlen allenfalls Alex Fagasinski.