Oberhausen. . Das Elgert-Team greift wieder nach dem Deutschen Meistertitel. Beim 4:2-Sieg gegen Hoffenheim treffen Krüger, Mercan, Boujellab und Kutucu.
Schalkes U19 steht im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die Mannschaft von Norbert Elgert besiegte im Halbfinal-Rückspiel am Dienstagabend die TSG Hoffenheim mit 4:2. Bereits das Hinspiel vor fünf Tagen hatten die Schalker gegen den Meister der Bundesliga-Staffel Süd/Südwest mit 1:0 gewonnen. „Wir waren sicher, dass wir gute Chancen aufs Finale haben, wenn wir unsere allerbeste Leistung abrufen“, sagte Trainer Norbert Elgert nach dem Abpfiff: „Wir wussten aber auch, dass Hoffenheim aus dem Hinspiel lernen würde.“
Florian Krüger brachte die Schalker schon nach vier Minuten in Führung. Nach einem klasse Pass von Andriko Smolinski in die Schnittstelle der Hoffenheimer Abwehr von zog Krüger aus spitzem Winkel ab, der Ball ging durch die Beine von TSG-Torhüter Stefan Drljaca. Nassim Boujellab, der Schütze des Siegtores im Hinspiel, verpasste es, nach zwölf Minuten zu erhöhen. Sein Schuss wurde vor der Torlinie geblockt. Für das 2:0 sorgte nach 21 Minuten Münir Levent Mercan. Florian Krüger spielte den Ball im Strafraum quer, Mercan drehte sich um seinen Gegenspieler und zog mit links ab. Der Ball schlug im Torwinkel ein. Ein tolles Tor. Selbst Norbert Elgert hielt es nicht mehr auf seinem Trainerstuhl. Der Erfolgstrainer riss die Arme hoch und sprang in die Luft. Auf der Tribüne freuten sich neben Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens auch Ex-Kapitän Marcelo Bordon und Sead Kolasinac, der gemeinsam mit Trainer Elgert vor sechs Jahren die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren feierte.
Nach dem frühen 0:2-Rückstand hätten die Hoffenheimer schon drei Tore erzielen müssen, um ein Elfmeterschießen um die Finalteilnahme zu erzwingen. Die Fans der TSG, die mit drei Bussen aus Sinsheim zum Stadion nach Oberhausen gekommen waren, wurden immer leiser. Zumindest bis zur 40. Minute, bis zum Anschlusstor durch Domenico Alberico. Schiedsrichter Franz Bokop sah ein Handspiel von Niklas Wiemann und entschied auf Elfmeter, den Alberico sicher verwandelte. Es war eine Fehlentscheidung. Als der eingewechselte Samuel Lengle nach 43 Minuten abzog und der Ball nur knapp am Tor von Timon Weiner vorbeiging, witterte die TSG plötzlich wieder ihre Chance auf den Finaleinzug. Schalke sehnte den Pausenpfiff herbei.
Die Hoffenheimer kamen nach der Pause früher aus der Kabine und schworen sich auf dem Rasen auf die zweite Hälfte ein. Und sie waren zu Beginn auch die aktivere Mannschaft. Dann aber schlugen die Schalker zu. Florian Krüger bediente nach 53 Minuten Nassim Boujellab, der den Ball zunächst noch annahm und ihn dann an Keeper Stefan Drljaca vorbei zum 3:1 ins Tor spitzelte. Als Ahmed Kutucu nach 67 Minuten auf 4:1 erhöhte, war das Spiel und somit auch das Halbfinale entschieden. Die Finalteilnahme war den Schalkern nicht mehr zu nehmen. Dafür standen sie in der Defensive erneut zu stabil. Die S04-Fans stimmten in weiser Voraussicht schon mal den Final-Song an. Das Tor des Hoffenheimers Enes Olgun Tubluk, der aus 25 Metern Maß nahm und den Ball nach 88 Minuten in den Knick knallte, störte keinen Schalker so recht.
„Nach dem frühen 2:0 waren wir zu passiv, aber in der zweiten Halbzeit haben wir wieder das gezeigt, was uns in dieser Saison auszeichnet: Einen herausragenden Teamgeist“, analysierte Elgert. Schmunzelnd fügte er aber hinzu: „Beruhigt war ich erst nach dem vierten Tor.“
Zur Feier des Tages gönnte Elgert Verteidiger Görkem Can nach viermonatiger Verletzungspause in der Schlussphase auch noch das Comeback. Einziger Wermutstropfen aus Sicht der Schalker: Nick Taitague zog sich nach einem Sprint erneut eine Muskelverletzung zu und musste auf dem Weg in die Kabine von zwei Betreuern gestützt werden.
Im Endspiel am 27. Mai wartet auf die Königsblauen voraussichtlich Hertha BSC. Das Hinspiel gegen Borussia Dortmund haben die Berliner mit 4:0 gewonnen. Das Rückspiel beim BVB findet am Mittwoch statt.