Donaueschingen.. „Ich hoffe auf die Seleção“, sagte der 27-jährige Felipe Santana, der von Borussia Dortmund zum FC Schalke 04 wechselte und in Donaueschingen sein erstes S04-Trainingslager absolviert. Der baumlange Innenverteidiger will einen deutschen Pass, aber kein deutsches Nationaltrikot.

Der erste Eindruck: Der FC Schalke 04 hat lange keinen Brasilianer mehr gehabt, der so gut deutsch spricht. Gelernt hat Neuzugang Felipe Santana (27) dies und mehr in fünf Jahren bei Borussia Dortmund. Auf Schalke will der baumlange Innenverteidiger – 1,94 Meter – nun den nächsten Schritt machen und sich für die brasilianische Nationalmannschaft em­pfehlen. In seinem ersten Schalke-Interview spricht Felipe Santana im Trainingslager in Donaueschingen über:

. . . seine Erwartungen auf Schalke:

Felipe Santana: Schalke ist zusammen mit Dortmund und Bayern der größte Verein in Deutschland. Hier kann ich meine persönlichen Ziele erreichen und vielleicht auch noch ein paar Titel holen.

. . . seine persönlichen Ziele:

Santana: Ich will hier gut spielen und danach im nächsten Sommer bei der Weltmeisterschaft in Brasilien dabei sein.

. . . seinen Wechsel vom Erzrivalen BVB nach Schalke:

Santana: Wenn so ein Transfer passiert, sind ein paar Leute ein bisschen nervös. Einige haben mich Judas genannt, aber das waren wirklich nur wenige. Die meisten Leute haben mir viel Glück gewünscht, und das macht mich sehr stolz. Und auf Schalke bin ich bis jetzt auch sehr gut aufgenommen worden.

. . . den Unterschied zwischen Schalke und Dortmund:

Santana: Nur die Farbe (lacht).

. . . den Grund, warum er sich mehr Spielanteile ausrechnet als in Dortmund, wo er hinter Mats Hummels und Neven Subotić nur Innenverteidiger Nummer drei war:

Santana: In meinem Vertrag steht nicht, dass ich hier immer spielen muss (lacht). Ich werde auch hier um meinen Platz kämpfen müssen. In Dortmund gab es noch zwei andere Spieler für meine Position, und auf Schalke ist die Situation ähnlich: Hier gibt es Benedikt Höwedes, Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos, wenn er wieder fit ist. Ich werde um einen Platz kämpfen, und die Entscheidung wird dann der Trainer treffen.

. . . seine Motivation, einen deutschen Pass zu beantragen:

Santana: Wenn ich die Chance habe, einen deutschen Pass zu bekommen, wäre das perfekt. Dabei geht es mir vor allem um das Leben in Deutschland – vielleicht auch nach meiner Karriere. Meine Motivation ist nicht, dass ich für Deutschland spielen will. Ich hoffe auf die Seleção. Aber wer weiß schon, was im Fußball passiert…