Gelsenkirchen. Der Trainer fühlt sich bei den Königsblauen pudelwohl. Die Mannschaft wird zur neuen Saison deutlich jünger.
Prasselnder Regen, dazu heftige Windböen, durchtränkte Kleidung und nasse Füße: Eigentlich lieferten die Rahmenbedingungen beim Regionalliga-Spiel zwischen Schalkes U23 und Fortuna Düsseldorfs Reserve reichlich Gründe für schlechte Laune, aber Torsten Fröhling ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
S04-Coach Fröhling blickt nach vorne
Ganz im Gegenteil: Ohne Schirm oder Regenschutz nahm sich der Coach Zeit zur Analyse und für einen Vorausblick. Nasser konnte er im Regen ohnehin nicht mehr werden.
Und auf die Wassermassen angesprochen meinte der 54-Jährige mit einem breiten Lächeln: „Bei solchem Wetter habe ich früher gerne gespielt. Da konnte man über zehn Meter tackeln.“
Es sind auch diese Momente, die zeigen: Fröhling und Königsblau, das funktioniert. Der Coach legt den Finger genau dann kritisch in die Wunde, wenn es sein muss. Und er lobt dann, wenn es angebracht ist.
Fröhling: Ausbilden und Etablieren
Dass der Verein den Kontrakt mit dem früheren Zweitligaprofi vorzeitig um eine weitere Saison verlängert hat und Fröhling in der Spielzeit 2021/2022 in sein viertes S04-Jahr geht, bedeutet Wertschätzung für Fröhlings Arbeit am Berger Feld.
Der ehemalige Coach des TSV 1860 München hat die Schalker Reserve in der Oberliga Westfalen übernommen und mittlerweile in der rauen Regionalliga West etabliert.
Schalke 04 wird nie langweilig
„Schalke 04“, sagt Fröhling in einer Art Liebeserklärung, „ist ein geiler Verein. Es wird hier nie langweilig. Um erfolgreich zu arbeiten, braucht man auch eine gewisse Reibung. Wir sagen uns hier auch schon mal die Meinung, bei uns passiert etwas.“
Und dann schiebt er nach: „Meine Familie lebt in Hamburg. Wenn ich dort bin, brauche ich nur drei Stunden mit dem Auto nach Gelsenkirchen. Ich habe eine Wohnung hier in der Stadt, die Arbeit macht mit den Jungs und dem Staff macht mir hier riesig Spaß. Es ist meine Aufgabe, junge Spieler auszubilden. Das passt alles.“
Größerer Umbruch in der Schalker U23
Der S04-Coach blickt, was die Planungen angeht, über den Tellerrand. „Wir werden wieder einen größeren Umbruch in unserer U23 haben, was aber für eine U-Mannschaft relativ normal ist. Wir werden zur neuen Saison ein jüngeres Team als jetzt haben. Wir ziehen viele Jungs aus der U19 hoch.“
Beim 2:0 gegen Düsseldorfs Reserve agierte mit Topaz Kronmüller erneut ein A-Jugendlicher auf der strategisch wichtigen Sechser-Position. Vier weitere U19-Talente standen im Schalker Kader.
Die beiden letzten Saisonspiele gegen Fortuna Köln und Preußen Münster sind für die jungen Kicker weitere Chancen, sich im Hinblick auf die neue Serie etwas einzuspielen und Seniorenluft zu schnuppern. Fröhling stellt klar: "Wir wollen uns mit einem guten Gesamteindruck verabschieden."