Heßler. . Franceso Pianeta, der Profiboxer aus Gelsenkirchen, ist Vorsitzender von Grün-Weiß Heßler.Mit dem B-Ligisten hat er in einer Zehn-Jahres-Agenda große Ziele, sogar als eisenharter Verteidiger

Grün-Weiß Heßler hat einen Abwehr-Joker, an den traut sich kaum jemand ran. Francesco Pianeta ist von Beruf Boxer und stand schon mit Wladimir Klitschko im Ring. Und wie beim Boxen will der Horster auch in seinem Hobby weiterkommen. Seit einem Monat ist er 1. Vorsitzender seines Clubs, hat viele Ziele und will sich mit seinem Team durchboxen. Am liebsten bis ganz nach oben – zunächst aber auf jeden Fall raus aus der Kreisliga B.

„Wir haben eine Zehn-Jahres-Agenda“, erklärt Francesco Pianeta. „Bis dahin wollen wir mindestens in der Bezirksliga spielen, eine Jugend aufgebaut haben und eine Altherren-Mannschaft.“ Überstürzen aber wolle man nichts. „Wir fangen mit der ersten Baustelle an und machen dann weiter.“ Die Entwicklung, auf die das Vorstandsteam zurück blicken kann, stimmt dabei durchaus optimistisch.

Hobbyfußballer suchten Verein

Alles begann vor vier Jahren, als sich die Hobbyfußballer rund um Pianeta einem Verein anschließen wollten und in Grün-Weiß Heßler fündig wurden. „Die hatten damals den Spielbetrieb eingestellt“, erzählt der sportliche Leiter des Vereins, Alfredo Mancuso. Auch davon, dass die neue Mannschaft gleich im ersten Jahr den Aufstieg schaffte. Der ist auch in dieser Saison das Ziel. „Wir haben Ziele, das ist doch klar.“ Und der Trainer der ersten Mannschaft, Francesco Iacino, ergänzt rückblickend: „Als wir damals angetreten sind, haben uns alle ausgelacht. Man hat uns gesagt, ihr schafft nur ein halbes Jahr.“

Es kam anders. Mit dem neuen Vorstand, der vom alten, wo es eben möglich ist, unterstützt wird, sollen die vielen Ziele realisiert werden. Eine zweite Mannschaft wurde bereits gegründet. Aktuell wird eine Altherren-Mannschaft zusammengestellt. Was Francesco Pianeta, selbst Familienvater, aber besonders am Herzen liegt, ist die Jugendförderung.

Die Prominenz des ersten Vorsitzenden ist dabei durchaus förderlich. „Einige Leute haben mich schon privat angeschrieben. Aber die Anfragen leite ich an die Trainer weiter.“ Vorstellen können sich viele etwas im Verein. „Aber die Sportler müssen Taten sprechen lassen“, stellt Pianeta klar. Denn neben seiner Prominenz bringt der Profiboxer noch etwas anderes mit: eine professionelle Einstellung. Die liefert er selbst und er fordert sie von seinen Kickern ein. „Die Jungs müssen wollen“, bringt er seine Philosophie auf den Punkt. Und: „Für mich ist jeder Spieler gleich. Egal ob erste oder zweite Mannschaft. Wir alle sind eine Familie.“

Mit dem Vorstandsposten parallel zu seiner Sportlerkarriere hat sich Francesco Pianeta viel vorgenommen. „Nach nur einem Monat merke ich schon, wie schwierig das ist, wie viele Kleinigkeiten man beachten muss. Wenn irgendwas ist, kommen die Leute auf einmal zu mir. Das kannte ich vorher nicht“, sagt der 29-Jährige.

Pianeta will als Joker selbst spielen

Dennoch will er auch noch Zeit finden, seine Mannschaft aktiv zu verstärken, will wieder Joker sein bei einigen Spielen. Das geht immer dann, wenn er sich nicht auf einen Kampf vorbereitet. Grün-Weiß Heßler soll für Pianeta ein zweites sportliches Zuhause sein. Schließlich will er seinen Zehn-Jahres-Plan verwirklichen und so lange auf jeden Fall dem Verein treu bleiben. „So Gott will, sogar noch länger“, sagt er.