Wattenscheid. .

In der zwölften Minute zeigt Sidney Sam zum ersten Mal das, wofür ihn der FC Schalke 04 geholt hat. Sam läuft diagonal in den Rücken der Abwehr, nimmt den Pass von Kaan Ayhan stark mit, umkurvt Hordels Torwart Kevin Kampschäfer und schiebt den Ball zur Führung ein. „Ein überragender Lauf“, sagt Jens Keller, der großen Gefallen am ersten Auftritt seines neuen Stürmers findet. „Sein Speed zeichnet ihn aus“, erklärt der Cheftrainer. Sam und seine enorme Geschwindigkeit sollen Schalkes neuen Spielstil prägen.

Sam ist präsent, fordert die Bälle

Keller bringt Sidney Sam auf der rechten Außenbahn, die Position, die er wahrscheinlich auch im ersten Bundesligaspiel bei Hannover 96 bekleiden wird. Nach dem Ausfall von Jefferson Farfan, der am Montag am Knie operiert wird, hat Schalke rechts vorne Bedarf. Der 26-Jährige ist am Samstag sehr präsent, fordert ständig den Ball. Als ihn Keller eine Viertelstunde vor dem Ende vom Feld nimmt, erhebt sich ein Großteil der 2000 Zuschauer sogar und klatscht Beifall. Ein Auftakt nach Maß.

Dass Sam einige weitere Chancen ungenutzt lässt, spielt an diesem Samstag in der Wattenscheider Lohrheide keine Rolle. Schalke gewinnt diesen ersten Test souverän, für die weiteren Treffer sorgen Marco Höger, Donis Avdijaj, Chinedu Obasi per Foulelfmeter und U23-Spieler Axel Borgmann.

Das Testspiel gegen den Bochumer Sechstligisten ist nicht mehr als eine zusätzliche Trainingseinheit. „Für uns ein guter Auftakt nach einer guten Woche. Die Jungs hatten Spaß und haben den Ball schon gut laufen lassen“, erklärt Keller. „Wir haben in der Woche hart gearbeitet, dass wir etwas müde sind, ist klar.“ Vor der Abfahrt nach Wattenscheid wird auf Schalke noch trainiert. Der TuS Hordel zeigt vor allem in der Anfangsphase, dass auch in Liga sechs schon ganz flüssig kombiniert wird. Mehr aber auch nicht.

Jens Keller verzichtet auf Christian Fuchs und Dennis Aogo, beide sollen nach ihren Verletzungen schrittweise herangeführt werden. Neben Sidney Sam läuft auch Fabian Giefer zum ersten Mal für seinen neuen Klub auf, in der zweiten Halbzeit ersetzt er Ralf Fährmann, bleibt aber beschäftigungslos.

Ungewohnt: Auf der rechten Verteidigerposition testet Keller Christian Clemens, sein erstes Spiel nach sechsmonatiger Verletzungspause. Testurteil: unnauffällig.