Bottrop. .

FC Schalke 04 U 23 -
Viktoria Köln 2:3 (0:0)

Tore: 0:1 Timo Staffeldt (58.), 0:2 Mike Wunderlich (63.), 0:3 Fatih Candan (71.), 1:3 Robert Leipertz (84.), 2:3 Julian Wolff (88.).

FC Schalke 04: Oswald, Neidhart, Erdmann, Wolff, Caillas (73. Borgmann), Müller, Meier, Klingenburg (59. Darwiche), Hodja (59. Schumacher), Leipertz, Asamoah.

Zuschauer: 300

David Müller, Arbeitsbiene bei Schalkes U 23, lag nach dem Abpfiff auf dem Rasen, platt wie eine Flunder. In den letzten zehn Minuten hatten er und seine Teamkameraden noch einmal alle Körner zusammengekratzt, doch es reichte nicht mehr: 2:3 (0:0) unterlag das Team von Trainer Bernhard Trares der Startruppe von Viktoria Köln. „Eigentlich haben wir 5:0 gewonnen, schließlich haben wir alle Tore vorbereitet“, flüchtete sich Trares hinterher in bittere Ironie.

Darauf hatte in Halbzeit eins aber auch gar nichts hingedeutet, beide Mannschaften gönnten sich eine 45-minütige Anlaufphase, wobei das Auftreten der hoch bezahlten Gäste haarscharf an Pomadigkeit vorbeischrammte. „Wir schenken nichts ab, lassen nichts liegen“, beteuerte Trainer Pele Wollitz hinterher, aber geboten hat seine Viktoria bis zum Halbzeitpfiff auch herzlich wenig. Schalke ließ nichts zu, nur nach vorne fehlten den Gastgebern die klaren Aktionen.

Nico Neidhart und Dennis Erdmann spielen Flipper

Nach dem Wechsel hätte Königsblau sogar in Führung gehen können, doch der Gewaltversuch von Jan-Steffen Meier (52.) aus 25 Metern scheiterte an der Latte. Doch kurz darauf kamen die jecken 15 Minuten der Kölner mit ihren drei Toren: Beim 0:1 durch Timo Staffeldt nach 58 Minuten spielte die Schalker Abwehr mit Nico Neidhart und Dennis Erdmann gegenseitig am Flipper, so dass die Kugel dem Torschützen vor die Füße prallte. Auch beim 0:2 durch den agilen und stets gefährlichen Mike Wunderlich stand Routinier Olivier Caillas Pate, der den Ball durch seinen Fehler verlor. Und als Fatih Candan (71.) den nächsten Abwehrbock mit einem Schuss durch die Beine des sonst starken Ferdinand Oswald zum 0:3 abschloss, war der Deckel eigentlich drauf auf der Partie.

Doch die Kölner verfielen in der Schlussphase wieder in ihren Sparmodus, wahrscheinlich war der eine oder andere in Gedanken schon beim nächsten Wochenende, wo im Heimspiel gegen Spitzenreiter Fortuna Köln der letzte Saisonhöhepunkt auf die Viktorianer wartet. Schon im Hinspiel waren verbal die Fetzen geflogen.

Was in der Schluss-Viertelstunde von königsblauer Seite noch an Gegenwehr aufkam, nötigte Bernhard Trares großen Respekt ab: „Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich nicht abschießen lässt und noch mal rangekommen ist.“ Allerdings ohne große Gegenwehr: Robert Leipertz’ 1:3 (84.) nach passgenauer Vorlage des eingewechselten Dario Schumacher kullerte in Zeitlupe zum 19. Saisontor über die Linie. Und Julian Wolff ließ zwei Minuten vor Schluss sogar noch das 2:3 folgen, weil ein Kopfball Erdmanns nur abgeklatscht werden konnte. Das letzte Saisonziel ist dennoch in weitere Ferne gerückt: Platz fünf ist nun wieder fünf Punkte entfernt.